Wirtschaft

Dickes BIP-Minus 2015 Russlands Wirtschaft bricht ein

Die Krise der russischen Wirtschaftskrise trifft vor allem die Schwachen.

Die Krise der russischen Wirtschaftskrise trifft vor allem die Schwachen.

(Foto: REUTERS)

Abstürzende Ölpreise, westliche Sanktionen, sehr zurückhaltende Konsumente: Dieses Giftgemisch setzt der russischen Wirtschaft im vergangenen Jahr kräftig zu. Die Vorzeichen für 2016 sind auch nicht rosig.

Die russische Wirtschaft hat im vergangenen Jahr einen heftigen Einbruch erlitten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte um 3,7 Prozent, wie die Statistikbehörde in Moskau mitteilte. Mit den abstürzenden Ölpreisen gingen auch der Privatkonsum und die Investitionen zurück. Zusätzlich drückten die westlichen Sanktionen, die wegen der verdeckten Kriegsführung in der Ukraine und der Annexion der Krim verhängt wurden.

Die Umsätze der Einzelhändler fielen um 10,0 Prozent, die Anlageinvestitionen schrumpften um 8,4 Prozent. Die verfügbaren Einkommen der russischen Bürger fielen im letzten Jahr um 4,0 Prozent, nicht zuletzt wegen der starken Inflation, die bei rund 15 Prozent liegt.

Analysten rechnen damit, dass die ölabhängige Wirtschaft in diesem Jahr erneut schrumpfen wird. Der Ölpreis ist weit unter die Marke von 50 US-Dollar je Barrel gesunken. Auf diesem Niveau basiert der gegenwärtig gültige Staatshaushalt für 2016.

"Es gab nie einen Plan A"

"Niemand will an die Zukunft denken, weil die politische Führung eigentlich nur einen Horizont hat - die Präsidentenwahl 2018", kommentiert die regierungskritische Zeitung "Nowaja Gaseta" die Krise der russischen Wirtschaft. "Bis dahin muss man sich zwar halten können, aber bislang gelingt es ohnehin nicht, ernsthafte Entscheidungen zu treffen, was gut am Beispiel der ewigen Diskussion um ein höheres Renteneintrittsalter ersichtlich ist. Man muss keinen Plan B oder Plan C für den Notfall machen, wie Regierungschef (Dmitri) Medwedjew überlegt, da es nie einen Plan A gab."

Quelle: ntv.de, wne/DJ/dpa

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