Wirtschaft

Kuka im Auftragsrausch Roboter-Aktie schießt auf neues Rekordhoch

Kuka ist einer der größten Hersteller von Industrierobotern.

Kuka ist einer der größten Hersteller von Industrierobotern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Augsburger Industrieroboter sind gefragt wie nie - mit einem neuen Traumergebnis kann daher das MDax-Unternehmen Kuka aufwarten. Bei den Anlegern kommt das extrem gut an, sie reißen sich um die Aktie - und schicken sie auf einen neuen Höchststand.

Die überraschend starke Steigerung des Gewinns hat Kuka-Anleger begeistert. Die Aktien des Roboter- und Anlagenbauers kletterten in der Spitze um neun Prozent auf ein Rekordhoch von 70,50 Euro. Sie waren der mit Abstand stärkste MDax-Wert.

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Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) des Augsburger Unternehmens stieg 2014 laut vorläufigen Zahlen um 17,9 Prozent auf den Rekordwert von 142 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ebit von 135 Millionen Euro gerechnet. Den Umsatz erhöhte Kuka 2014 auch durch Zukäufe um 18,1 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Das Plus aus eigener Kraft lag bei 10 Prozent.

Kuka habe eine starke Bilanz vorgelegt, urteilte Equinet-Analyst Holger Schmidt in einem Kommentar. Die Ergebnisse zeigten einmal mehr, wie attraktiv der Markt für Industrieroboter sei. Zudem spiegelten die Zahlen die strukturellen Verbesserungen bei Kuka wider. Dennoch bewertet der Experte die Aktien weiterhin mit "Reduce" und begründet dies mit der inzwischen hohen Bewertung der Titel. Die Kuka-Aktien haben in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 80 Prozent an Wert zugelegt, der MDax kommt im selben Zeitraum nur auf ein Plus von 15,4 Prozent.

Aufträge aus der boomenden Autobranche

Der Roboterhersteller hat den Rekordgewinn im vergangenen Jahr vor allem wegen zahlreicher Aufträge aus der Autobranche eingefahren. Eine Großbestellung im mittleren zweistelligen Millionenbereich stammte etwa vom Autobauer Fiat Chrysler. Beim Auftragseingang knackte Kuka erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro.

Kuka ist einer der größten Hersteller von Industrierobotern. Das Unternehmen profitiert von der weltweit starken Nachfrage nach Automatisierungstechnik vor allem in der Auto- und Flugzeugindustrie. Größte Kunden sind bislang VW, Daimler oder BMW.

Die Augsburger wollen sich unabhängiger von der Autoindustrie machen und waren dafür 2014 auf Einkaufstour gegangen. Unter anderem übernahm Kuka den defizitären Industrieroboterhersteller Reis aus der Nähe von Aschaffenburg übernommen und steckte Millionen in Sanierung und Stellenabbau.

Außerdem kaufte Kuka in Frankreich und der Schweiz ein. Die französische Automatisierungsfirma Alema etwa stellt Roboter für das Bohren und Nieten von Flugzeugteilen her. Die Logistikfirma Swisslog ist spezialisiert auf die Automatisierung von Warenlagern oder Krankenhausapotheken.

Die Zahl der Mitarbeiter im Kuka-Konzern stieg durch diese und andere Übernahmen um mehr als 4000 auf gut 12.000. Die vollständige Bilanz und eine Prognose für 2015 will Kuka am 25. März vorlegen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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