Wirtschaft

Weg für Aktienrückkauf frei Rhön-Klinikum schafft Vergleich

Rhön-Klinikum verkaufte einen Großteil seiner Krankenhäuser an Fresenius.

Rhön-Klinikum verkaufte einen Großteil seiner Krankenhäuser an Fresenius.

(Foto: picture alliance / dpa)

Karl-Walter Freitag ist ein streitbarer Aktionär, der über die Riebeck-Brauerei gegen den Aktienrückkauf von Rhön-Klinikum stritt. Nun zieht er seine Klage zurück. Damit kann das Unternehmen einen Teil des Erlöses vom Verkauf von Kliniken an die Eigentümer weitergeben.

Der Krankenhauskonzern Rhön-Klinikum darf Aktien im Wert von rund 1,7 Milliarden Euro zurückkaufen und diese anschließend einziehen. Ein Aktionär, der gegen einen entsprechenden Beschluss der Rhön-Hauptversammlung vorgegangen war, habe seine Klage zurückgezogen, teilte die fränkische Krankenhauskette mit. An der Börse kam die Nachricht gut an: Die im MDax notierte Rhön-Aktie legte ordentlich zu.

Rhön-Klinikum
Rhön-Klinikum 12,80

Die Riebeck-Brauerei von 1862, hinter der sich der streitbare Aktionär Karl-Walter Freitag verbirgt, zog die Klage im Rahmen eines Vergleichs mit Rhön-Klinikum zurück. Diesem muss nun noch das Oberlandesgericht Nürnberg zustimmen. Anschließend kann der Hauptversammlungsbeschluss ins Handelsregister eingetragen werden.

Rhön-Klinikum hat Anfang des Jahres einen Großteil seiner Krankenhäuser für rund drei Milliarden Euro an den Gesundheitskonzern Fresenius verkauft. Durch den Aktienrückkauf will das Unternehmen Teile des Verkaufserlöses an seine Eigentümer weitergeben. Das Grundkapital des Konzerns wird sich dadurch in etwa halbieren.

Übernahmeangebot von B. Braun?

In der Branche warten viele gespannt darauf, wie sich die Großaktionäre von Rhön nun verhalten. Sollten sie alle Papiere behalten, würde sich ihr Anteil an Rhön in etwa verdoppeln. Der Krankenhauszulieferer B. Braun, der rund 18 Prozent an Rhön hält, würde sogar auf mehr als 30 Prozent kommen und müsste vermutlich ein Übernahmeangebot vorlegen. Weitere Großaktionäre sind Firmengründer Eugen Münch mit 12,5 Prozent und der Konkurrent Asklepios mit mehr als fünf Prozent.

Karl-Walter Freitag hatte das Rhön-Management auf der Hauptversammlung im Juni scharf angegriffen und auch die Berufung von Ludwig Georg Braun in den Aufsichtsrat kritisiert. Der Aufsichtsratschef des Zulieferers B. Braun wolle nur seine Plasmabeutel in den Rhön-Krankenhäusern verkaufen und habe kein

Interesse an der Weiterentwicklung des Unternehmens, sagte Walter damals. Auch eine Klage gegen die Berufung Brauns zog er nun aber zurück, wie Rhön mitteilte. Asklepios und B. Braun hatten sich 2012 bei Rhön eingekauft und damit im ersten Anlauf einen Verkauf des Konzerns an Fresenius verhindert.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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