Wirtschaft

Rüstungsdeal verboten Rheinmetall will Entschädigung von Gabriel

In einem Gefechtsübungszentrum (hier Letzlingen) werden Einsätze trainiert.

In einem Gefechtsübungszentrum (hier Letzlingen) werden Einsätze trainiert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach der Annexion der Halbinsel Krim beschließt der Westen Sanktionen gegen Russland. Diese weitet das Wirtschaftsministerium auch auf einen Deal zwischen Rheinmetall und Moskau aus. Doch der Konzern will nicht auf den Kosten sitzen bleiben.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall verlangt Medienberichten zufolge vom Bund Entschädigung. Grund ist ein von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel verbotenes Rüstungsgeschäft mit Russland. Die Forderung beläuft sich auf 120 Millionen Euro. Einen entsprechenden Antrag hat Rheinmetall laut Vorabbericht von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im hessischen Eschborn eingereicht.

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Die Behörde ist dem Wirtschaftsministerium zugeordnet. Das Ministerium bestätigte demnach den Eingang des Antrags beim BAFA und fügte hinzu: "Dieser Antrag wird geprüft."

Rheinmetall hatte 2011 mit Russland die Lieferung und Errichtung eines Gefechtsübungszentrums vereinbart und von den deutschen Behörden genehmigt bekommen. Nach der Annexion der Krim durch Russland und dem Beginn des Krieges in der Ukraine widerrief Gabriel die Exporterlaubnis. Das Geschäft im Wert von insgesamt 135 Millionen Euro war hinfällig.

Hintergrund für den Widerruf waren die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland. Deutschland ging damit aber über die Sanktionen hinaus. Denn die Strafmaßnahmen der EU, die unter anderem ein Moratorium für Rüstungsgeschäfte vorsehen, schlossen keine bereits vereinbarten Geschäfte ein.

Rheinmetall erklärte, man stehe mit dem Wirtschaftsministerium in Kontakt, um im Interesse der Aktionäre des Unternehmens Schäden "zu vermeiden und zu minimieren". Das Unternehmen hatte die Anlagen bereits hergestellt.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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