Wirtschaft

Nach geplatztem Russland-Deal Rheinmetall bekommt Großauftrag vom Bund

Das Gefechtsübungszentrum in Sachsen-Anhalt soll bis 2018 von Rheinmetall betrieben werden (im Bild: ein Übungszentrum der Bundeswehr in Mecklenburg-Vorpommern).

Das Gefechtsübungszentrum in Sachsen-Anhalt soll bis 2018 von Rheinmetall betrieben werden (im Bild: ein Übungszentrum der Bundeswehr in Mecklenburg-Vorpommern).

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Ukraine-Krise macht Rheinmetall einen Strich durch die Rechnung - ein lukrativer Auftrag aus Russland wird auf Geheiß der Bundesregierung gestoppt. Die kümmert sich aber: Ein Übungszentrum der Bundeswehr spült dennoch Geld in die Kassen.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall kann nach dem gestoppten Auftrag in Russland nun in der Heimat einen Erfolg vermelden. Nach dem deutschen Veto gegen einen 100-Millionen-Auftrag aus Russland hat Rheinmetall einen Großauftrag der Bundeswehr erhalten. Für rund 70 Millionen Euro übernehme der Konzern bis 2018 den Weiterbetrieb des Gefechtsübungszentrums (GÜZ) in der Altmark in Sachsen-Anhalt, teilte Rheinmetall mit. Ein entsprechender Vertrag sei jetzt mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr unterzeichnet worden.

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"Wir freuen uns darüber, dass sich die Bundeswehr erneut für Rheinmetall als Betreiber des GÜZ entschieden hat", erklärte Rheinmetall-Manager Ulrich Sasse. Auf dem Übungsgelände können Soldaten dank Lasertechnik Kampfsituationen ohne scharfe Munition nachstellen. Das Übungszentrum des deutschen Heeres war die Vorlage für das geplante Gefechtszentrum bei Moskau, für das die Bundesregierung Rheinmetall wegen der Ukraine-Krise Anfang der Woche endgültig die Genehmigung entzogen hatte.

Rheinmetall hatte deswegen seine Jahresziele kassiert. Vorstandschef Armin Papperger bezifferte die Einbußen aus dem geplatzten Deal mit 15 bis 20 Millionen Euro. Er signalisierte am Donnerstag Schadenersatzklagen gegen den Bund: "Wir arbeiten intensiv daran, auch unter Ausnutzung aller uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten, die finanzielle Belastung so gering wie möglich zu halten. Hierzu führen wir auch mit der Bundesregierung Gespräche über den Umfang der Ersatzansprüche, die aufgrund einer zurück genommenen Ausfuhrgenehmigung bestehen können."

Quelle: ntv.de, fma/rts/dpa

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