Wirtschaft

Wachwechsel bei Linde Reitzle übergibt intaktes Unternehmen

Wolfgang Reitzle hat Linde vorangebracht.

Wolfgang Reitzle hat Linde vorangebracht.

(Foto: dpa)

Bei Linde endet die elfjährige Ära Reitzle. Der 65-Jährige übergibt die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger Büchele. Auf der Hauptversammlung in München wird Reitzle mit Lob überschüttet. Kein Wunder: Linde steht heute besser da als 2003.

Der mit Ablauf der Hauptversammlung ausscheidende Linde-Chef Wolfgang Reitzle hat bei seinem letzten Auftritt vor Aktionären eine positive Bilanz seiner mehr als elfjährigen Tätigkeit für den Konzern gezogen. "Meine Zielsetzung war stets, den Staffelstab so zu übergeben, dass mein Nachfolger ein Unternehmen vorfindet, das besser gerüstet ist, als Linde es damals war", sagte der 65-Jährige.

Linde sei heute das größte Gase- und Energieunternehmen der Welt und hochprofitabel. "Wenn ich mit Ablauf dieser Hauptversammlung das Amt des Vorstandsvorsitzenden an meinen Nachfolger Herrn Dr. Wolfgang Büchele übergebe, bin ich sicher: Auch zukünftig wird es sich lohnen, in Linde zu investieren", erklärte er.

So sei Linde heute besonders stark in Märkten, für die es auch mittelfristig die größten Wachstumschancen gebe, begründete der Manager seine Zuversicht. Die Nummer eins ist der Dax-Konzern seinen Angaben zufolge heute in der Region Greater China, in Süd- und Ostasien, in Osteuropa und in Südafrika. In Südamerika sei Linde die Nummer 2. Laut Branchenexperten wird der Gasemarkt in diesen Regionen bis 2020 jährlich um rund 9 Prozent auf etwa 35 Milliarden Euro wachsen.

Starker Euro belastet

Zuletzt hatte Linde mit Gegenwind von der Währungsfront zu kämpfen. In das erste Quartal war der Konzern daher schwach gestartet. Das operative Konzernergebnis war in den ersten drei Monaten unter Vorjahr geblieben. Vor allem der Australische Dollar und der US-Dollar, das Britische Pfund, der Südafrikanische Rand sowie Währungen in den aufstrebenden Volkswirtschaften haben gegenüber dem Euro an Wert verloren und machen Linde das Leben schwer. "Auf derartige Veränderungen haben wir keinen Einfluss, sie sind nicht planbar", sagte Reitzle.

Das wirtschaftliche Umfeld sei weiterhin geprägt von einem niedrigen Wachstum und einer hohen Volatilität, erklärte er. Zugleich verschärfe sich der Wettbewerb.

"Wahrer Glücksfall"

Der neue Linde-Chef Büchele will am Kurs seines Vorgängers anknüpfen. Er werde alles daransetzen, den von Reitzle eingeschlagenen Weg des nachhaltigen und profitablen Wachstums fortzusetzen, sagte der Manager auf der Hauptversammlung in München.

Aufsichtsratschef  Manfred Schneider würdigte Reitzle als "wahren Glücksfall" für Linde. "Sein Name stand und steht für höchste technische Qualität, für Kompetenz und Kreativität", sagte Schneider.

Reitzle zieht es nun in die Schweiz. Seit April ist er Verwaltungsratspräsident des weltgrößten Baustoffherstellers Holcim.

Quelle: ntv.de, wne/DJ/dpa

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