Wirtschaft

Nach mehreren Rückschlägen Reckitt Benckiser spaltet sich auf

Der Sagrotan-Hersteller stampft sein Jahresziel ein.

Der Sagrotan-Hersteller stampft sein Jahresziel ein.

(Foto: picture alliance / Andreas Geber)

Reckitt Benckiser zieht Konsequenzen auf seinem schwachen Geschäft. Der angeschlagene Konsumgüterkonzern will sein Geschäft in drei Teile aufspalten. Die neue Struktur soll im ersten Quartal des kommenden Jahres stehen.

Der angeschlagene Konsumgüterriese Reckitt Benckiser zieht die Reißleine und spaltet sein Geschäft auf. Künftig werden das Gesundheitsgeschäft und die Sparte mit Hygiene- sowie Haushaltsartikeln in getrennten Einheiten geführt, wie der britische Konzern mitteilte. Damit will der Anbieter von Produkten wie Calgon, Sagrotan und Durex-Kondomen wieder auf die Wachstumsspur zurückfinden.

Reckitt Benckiser
Reckitt Benckiser 51,24

Angesichts der Umsatzflaute stampfte der Konzern zugleich sein Jahresziel ein. Statt eines Wachstums von zwei Prozent, peilt Reckitt jetzt nur noch an, den Umsatz auf dem Niveau des Vorjahrs zu halten. Im abgelaufenen Quartal schrumpfte der Umsatz auf vergleichbarer Basis um ein Prozent auf umgerechnet 3,61 Milliarden Euro.

Etwa die Hälfte des Umsatzes der größeren Gesundheitssparte entfällt auf den erst vor wenigen Monaten für knapp 14,5 Milliarden Euro übernommenen US-Babynahrungshersteller Mead Johnson. Die Aufspaltung ermögliche es nun, einen Marktführer für Gesundheitsartikel zu schmieden, betonte Konzernchef Rakesh Kapoor, der die Einheit neben seinem Job als Konzernchef leiten wird.

Kapoor unterstrich zugleich sein Interesse an Pfizers Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten und Gesundheitsartikeln. Der US-Pharmakonzern prüft zurzeit eine vollständige oder teilweise Trennung von der Sparte mit einem Umsatz von 3,4 Milliarden Dollar.

Opfer eines Cyber-Angriffs

Die neue Konzernstruktur soll im ersten Quartal nächsten Jahres stehen. Kapoor betonte, der Schritt leite nicht den Ausstieg aus dem Hygienemarkt ein. Analysten hatten spekuliert, Reckitt könnte mit dem Verkauf der Sparte einen möglichen Kauf von Pfizers Gesundheitsgeschäft finanzieren.

Reckitt Benckiser galt einst als Tempomacher in der Branche mit satten Umsatz- und Gewinnzuwächsen. In diesem Jahr mussten die Briten jedoch gleich mehrere Rückschläge einstecken. Unter anderem legte ein Cyber-Angriff zeitweise die Produktion und Auslieferung lahm. Reckitt-Aktien büßten zum Handelsstart mehr als 1,5 Prozent ein.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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