Wirtschaft

Schwacher Start ins Geschäftsjahr Rabattschlachten setzen Gerry Weber zu

Wie bei der Konkurrenz auch lief das Winter-Geschäft bei Gerry Weber enttäuschend.

Wie bei der Konkurrenz auch lief das Winter-Geschäft bei Gerry Weber enttäuschend.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zu warme Temperaturen vermiesen der Modeindustrie das Geschäft mit der Winterbekleidung - unter den folgenden Rabattschlachten leidet auch Gerry Weber aus Halle. Der Umsatzrückgang fällt im Vergleich zur Konkurrenz jedoch geringer aus. Die Anleger freut es.

Die mangelnde Kauflust infolge des milden Winters und Rabattschlachten haben dem Modekonzern Gerry Weber im ersten Quartal 2014/15 zugesetzt. Auch im Frühjahr blieben die Rahmenbedingungen für die Modeindustrie schwierig, erklärte der Vorstand. Der Konzern werde auch im zweiten Quartal durch den weiteren Abbau von Warenbeständen belastet. Konzernchef Ralf Weber bekräftigte dennoch die Jahresziele.

Die Modeindustrie leidet weiterhin unter niedrigen Kundenfrequenzen in den Innenstädten. Zudem starteten die Unternehmen früh ihre Winterrabattaktionen, da durch zu warme Temperaturen zu Beginn der Saison die Ware in den Regalen liegen geblieben war. In den Monaten November bis Januar musste die Branche insgesamt ein Umsatzminus von 5 Prozent hinnehmen.

Dabei zeigte sich Gerry Weber sogar stärker als der Markt: Der Umsatz legte dank des Ausbaus der in Eigenregie geführten Geschäfte um 1,1 Prozent auf 192,4 Millionen Euro zu. Im Zeitraum November 2014 bis Januar 2015 schrumpfte jedoch der operative Gewinn (Ebit) um 4,5 Prozent auf 17,4 Millionen Euro, wie Weber mitteilte. Netto blieben 10,5 Millionen Euro - im Vorjahr waren es noch 11,6 Millionen Euro.

Das Geschäft mit den Großhandelspartnern nahm um 6,8 Prozent ab. Hohe Lagerbestände ließen die Partner weniger ordern. Zudem wirkte sich der Verfall des russischen Rubels und die damit verbundenen Erhöhungen der Endverbraucherpreise in Russland negativ auf die Umsatzentwicklung des Wholesale-Bereiches aus.

Analyst: "Ebit-Prognose für Gesamtjahr niedriger als erhofft"

Im Gesamtjahr 2014/15 peilt der Hersteller von Damenoberbekleidung - ohne die neue Tochter Hallhuber - einen Umsatz von 860 bis 880 Millionen Euro nach 852,1 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ebit soll auf 110 bis 115 Millionen Euro steigen, 2014 betrug es 108,9 Millionen Euro. Inklusive der neuen Modekette nimmt Weber die Milliarden-Umsatzgrenze ins Visier und ein Ebit von 118 bis 126 Millionen Euro.

Die zuletzt schwach gelaufenen Gerry-Weber-Aktien legten nach Vorlage der Zahlen allerdings zu. Der Kurs des im MDax gelisteten Modekonzerns stieg um bis zu 2,6 Prozent auf 34,00 Euro.

Umsatz und operativer Gewinn (Ebit) hätten im ersten Quartal leicht über seinen Erwartungen gelegen, sagte Equinet-Analyst Ingbert Faust. Die Ebit-Prognose für das Gesamtjahr 2014/15 falle niedriger aus als erhofft. Der Experte bekräftigte seine "Halten"-Empfehlung mit einem Kursziel von 34,00 Euro. Ein Händler verwies zudem auf die zuletzt unterdurchschnittliche Kursentwicklung. So verlor Gerry Weber seit Jahresbeginn drei Prozent, während der MDax in dieser Zeit um 23 Prozent nach oben schoss.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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