Wirtschaft

Kapital für "Nordsee One" gesucht RWE will Mega-Projekt wiederbeleben

Bereits im Betrieb ist der  RWE Innogy Windpark vor der Küste von Nordwales.

Bereits im Betrieb ist der RWE Innogy Windpark vor der Küste von Nordwales.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein gigantischer Windpark könnte vor der deutschen Nordseeküste entstehen. "Nordsee One" ist ein Projekt des Energiekonzerns RWE und für bis zu 164 Turbinen ausgelegt. Nun soll es in Angriff genommen werden - trotz Geldmangels.

Der Essener Energiekonzern RWE plant einen weiteren Offshore-Windpark in der Nordsee. Wie das "Handelsblatt" berichtet, soll das Projekt den Namen "Nordsee One" tragen und 40 Kilometer nördlich der Insel Juist gebaut werden.

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Der Bericht bezieht sich auf die Aussagen des Chefs der für erneuerbare Energien zuständigen RWE-Tochter Innogy, Hans Bünting: Demnach sollen zunächst 54 Turbinen auf offener See installiert werden. Das Projekt soll ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro haben - wegen der angespannten Finanzlage des Mutterkonzerns soll es mit Fremdfinanzierung umgesetzt werden. Gespräch dazu liefen derzeit, wird Bünting zitiert. Er sei "zuversichtlich, dass wir in den kommenden Monaten zu einem erfolgreichen Abschluss kommen“.

Die Idee ist nicht neu: Ursprünglich hieß das Projekt "Innogy Nordsee 1". Es gibt bereits eine Baugenehmigung für die erste Ausbaustufe - vor zwei Jahren wurde die Verwirklichung jedoch gestoppt. Damals hatte Innogy-Chef Bünting unklare Haftungsregeln als Grund angegeben. Danach sei es vor allem die Krise der Konzernmutter und deren Sparkurs gewesen, die dem Windpark-Bau im Wege standen.

Erster RWE-Nordsee-Windpark soll 2015 fertig sein

Nun soll das Projekt mit der Hilfe von externen Kapitalgebern umgesetzt werden, wird Bünting zitiert. „Wir wollen uns auf eine Minderheitsposition und möglichst die Betriebsführung beschränken.“ Als mögliche Partner kämen Pensionsfonds oder Private-Equity-Gesellschaften in Betracht.

"Nordsee One" soll der zweite Windpark von RWE in der deutschen Nordsee werden. Im Bau befindet sich laut dem Unternehmen derzeit bereits der Windpark "Nordsee Ost", der rund 30 Kilometer nördlich der Insel Helgoland liegt. Dieser soll eine Gesamtleistung von 295 Megawatt haben. Die ersten Anlagen sind Anfang Juli installiert worden. Die endgültige Fertigstellung des Projekts ist für das Frühjahr 2015 geplant.

Der nun zusätzlich geplante Windpark "Nordsee One" soll in seiner ersten Ausbaustufe eine Leistung von knapp 330 Megawatt Strom produzieren. Es sind jedoch noch zwei weitere Ausbaustufen geplant: Mit am Ende 162 Windturbinen auf einer Fläche von 100 Quadratkilometern und einer Leistung von knapp 1000 Megawatt wäre "Nordsee One" das bis dato größte Offshore-Windkraftprojekt Deutschlands.

Quelle: ntv.de, kst

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