Wirtschaft

Erstattete Atom-Steuer RWE steigert Gewinn deutlich

Im Kerngeschäft der Stromerzeugung aus Braunkohle und Atomkraft sank das bereinigte Ebitda.

Im Kerngeschäft der Stromerzeugung aus Braunkohle und Atomkraft sank das bereinigte Ebitda.

(Foto: picture alliance / Oliver Berg/d)

Es läuft wieder für RWE: Nach einem Jahr mit Rekordverlust lässt eine gute Entwicklung im Energiehandel das Ergebnis nach oben schnellen. Vor allem aber eine satte Rückzahlung vom Staat sorgt für eine Verfünffachung des Nettogewinns.

Der Energiekonzern RWE kommt nach dem Rekordverlust im vergangenen Jahr wieder in die Spur. Trotz sinkender Großhandelspreise für Strom und leicht niedriger Außenumsätze stiegen die Ergebniskennziffern deutlich. Der Nettogewinn fiel mit 2,7 Milliarden Euro mehr als fünf Mal so hoch aus wie im Vorjahr. Vornehmlich war dafür die zurückerstattete Brennelementesteuer verantwortlich, die das Bundesverfassungsgericht im Juni als verfassungswidrig eingestuft hatte.

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Bereinigt um diesen Effekt stieg der Überschuss um 35 Prozent auf 809 Millionen Euro. Neben einem verbesserten Finanzergebnis war dafür vor allem eine bessere geschäftliche Entwicklung verantwortlich. So stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 6,7 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Grund war die nach einem schwachen Vorjahr bessere Entwicklung im Energiehandel: Statt eines operativen Verlustes fielen hier 131 Millionen Euro Gewinn an.

Ökostrom-Tochter stützt wesentlich

Im Kerngeschäft der Stromerzeugung aus Braunkohle und Atomkraft sank das bereinigte Ebitda angesichts niedrigerer Großhandelspreise dagegen um 15 Prozent. Die Mehrproduktion aus deutschen Braunkohlekraftwerken konnte dies nicht ausgleichen. In der europäischen Stromerzeugung sank das Ergebnis, weil Sondererträge aus dem Vorjahr fehlten.

Den Löwenanteil zum bereinigten Ebitda steuerte mit 2,4 Milliarden Euro die Ökostromtochter Innogy bei. Auf sich gestellt verbuchte RWE ein Ebitda von 1,4 Milliarden Euro. Allerdings ist darin auch die Innogy-Dividende enthalten. RWE ist aktuell von den Ausschüttungen der im vergangenen Jahr abgespaltenen Tochtergesellschaft abhängig, um seinen Aktionären eine Dividende zahlen zu können. Gegenwärtig hält RWE 77 Prozent an Innogy. Ab 2019 soll aber auch das RWE-Kerngeschäft wieder eine Dividende abwerfen.

RWE zeigt sich optimistisch

Die Rückerstattung der als verfassungswidrig eingestuften Brennelementesteuer nutzte RWE neben der Zahlung einer Sonderdividende auch zum Abbau der Schulden. Sie sanken im Halbjahr um 1,2 Milliarden auf 21,5 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr dürfte die Verschuldung unter dem Vorjahreswert von 22,7 Milliarden Euro bleiben, erklärte RWE.

Die Prognose bestätigte RWE, äußerte sich jedoch optimistisch, dass die Ergebnisse am oberen Ende der Spannen liegen dürften. Der Konzern will im gesamten Jahr vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 5,4 Milliarden und 5,7 Milliarden Euro erwirtschaften sowie ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,0 Milliarden bis 1,3 Milliarden Euro. Der Versorger hatte 2016 nach hohen Abschreibungen auf Kraftwerke einen Rekordverlust von 5,7 Milliarden Euro eingefahren.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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