Wirtschaft

Konzern verschärft Sparprogramm RWE findet keinen Ausweg aus der Krise

Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern verdient immer weniger mit seinen Großkraftwerken. Zwar steht für 2014 unter dem Strich wieder ein Plus. Doch Äußerungen des Unternehmenschefs machen wenig Hoffnung für die Zukunft.

Der Energiekonzern RWE kommt auch vier Jahre nach der Atomwende nicht aus der Krise. "In der konventionellen Stromerzeugung verschlechtern sich die Rahmenbedingungen schneller, als wir gegensteuern können", schrieb Vorstandschef Peter Terium im Geschäftsbericht für 2014. Das betriebliche Ergebnis schrumpfte 2014 um ein Viertel auf rund vier Milliarden Euro.

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Terium erwartet im laufenden Jahr einen weiteren Rückgang auf 3,6 bis 3,9 Milliarden Euro. Für 2014 sollen die Aktionäre dennoch wie im Vorjahr eine Dividende von einem Euro je Aktie erhalten. Die Strom-Großhandelspreise sind wegen des Ausbaus des Ökostroms und der Überkapazitäten bei den Kraftwerken auf den tiefsten Stand seit Jahren gefallen.

In nicht allzu ferner Zukunft drohe der Kraftwerkstochter RWE Generation bei solchen Preisen ein betrieblicher Verlust, sagte Terium. 2014 fiel das Ergebnis der Tochter um 30 Prozent auf knapp eine Milliarde Euro. Terium, dessen Vertrag gerade bis 2021 verlängert wurde, will unter anderem mit Kostensenkungen gegensteuern. Bis 2017 sollen diese gegenüber 2012 um zwei Milliarden Euro gesenkt werden - 500 Millionen Euro mehr als zuletzt geplant.

Politik bremst Verkäufe

Im abgelaufenen Geschäftsjahr fiel der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um zehn Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Das sogenannte nachhaltige Nettoergebnis schrumpfte um 44,6 Prozent auf 1,282 Milliarden Euro. Unter dem Strich fuhr RWE 2014 einen Gewinn von 1,7 Milliarden Euro ein. 2013 hatte RWE erstmals in der Nachkriegsgeschichte nach hohen Abschreibungen auf die Kraftwerke noch ein Verlust von 2,8 Milliarden Euro gemeldet.

RWE drücken Schulden von 31 Milliarden Euro. Für Erleichterung soll bereits 2015 der Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea sorgen. Die Essener veräußerten trotz politischer Widerstände in Großbritannien die Tochter für 5,1 Milliarden Euro an eine Gruppe russischer Investoren. Auf der Verkaufliste steht noch der mit E.ON gehaltene Anteil an der Uranfirma Urenco. Da auch Großbritannien und die Niederlande an dem Unternehmen beteiligt sind, ist eine Veräußerung schwierig. Der Gesamtwert von Urenco wird auf bis zu zehn Milliarden Euro geschätzt.

E.ON legt seine Zahlen am Mittwoch vor.

Quelle: ntv.de, mbo/rts/DJ/dpa

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