Wirtschaft

Wer geht künftig vorweg? RWE-Aufsichtsrat spricht sich für Brandt aus

Der Führungsstreit bei RWE könnte zur Zerreißprobe werden.

Der Führungsstreit bei RWE könnte zur Zerreißprobe werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im kommenden Jahr zieht sich Manfred Schneider aus dem RWE-Aufsichtsrat zurück. Über die Neubesetzung des Gremiums besteht Uneinigkeit. Der Aufsichtsrat hat jedoch bereits einen Nachfolger für den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden auserkoren.

Der Aufsichtsrat des Energiekonzerns RWE wünscht sich offenbar den ehemaligen Finanzvorstand des Softwarekonzerns SAP, Werner Brandt, als künftigen Vorsitzenden. Brandt sei "ein sehr geeigneter Kandidat für die Kontinuität im Aufsichtsrat und (...) als künftiger Aufsichtsratsvorsitzender", erklärte das Gremium nach einer Sitzung.

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Medienberichten zufolge wollten kommunale Aktionäre und ein Teil der Arbeitnehmervertreter den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Werner Müller vorschlagen. Der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Schneider habe sich dagegen für Brandt ausgesprochen.

Ex-SAP-Vorstand Werner Brandt könnte Manfred Schneider als Vorsitzender im RWE-Aufsichtsrat beerben.

Ex-SAP-Vorstand Werner Brandt könnte Manfred Schneider als Vorsitzender im RWE-Aufsichtsrat beerben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Berichterstattung in den Medien zum Konzern und insbesondere die Personalspekulationen "schaden dem Unternehmen", erklärte der RWE-Aufsichtsrat dazu. Er missbillige dies einstimmig.

Entscheidung über neuen Aufsichtsrat erst 2016

Wie geplant soll nun der Nominierungsausschuss dem Aufsichtsrat im Dezember Vorschläge machen, wer für die Aktionärsseite in den Aufsichtsrat gewählt werden soll. Der neue Aufsichtsrat werde dann im kommenden Jahr aus seiner Mitte einen neuen Vorsitzenden bestimmen.

Schneider gibt seinen Posten den Medienberichten zufolge auf eigenen Wunsch im April ab. Brandt ist demnach als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Ihm fehlten die Vernetzung in die Politik und Erfahrungen in der Energiewirtschaft, schrieb das "Handelsblatt" in der vergangenen Woche.

Müller war von 2003 bis 2007 Vorstandschef der RAG AG, in der die noch verbliebenen deutschen Steinkohle-Bergbauaktivitäten zusammengefasst sind. 2007 bis Ende 2008 leitete er den Chemiekonzern Evonik, der im Zuge des unternehmerischen Umbaus der RAG zu einer Stiftung ausgegliedert wurde.

Derzeit ist Müller Chef der RAG-Stiftung, die RAG AG und Evonik kontrolliert und mit den Einnahmen unter anderem den Rückbau von Bergwerken sowie die langfristige Beseitigung von Altlasten und Bergbauschäden finanziert.

Quelle: ntv.de, jja/AFP/dpa

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