Wirtschaft

Haftung für Atomkraftwerke RWE-Aktie fällt auf 24-Jahres-Tief

RWE-Aktien büßten in den vergangenen zwölf Monaten deutlich mehr als die Hälfte an Wert ein.

RWE-Aktien büßten in den vergangenen zwölf Monaten deutlich mehr als die Hälfte an Wert ein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für die ohnehin angeschlagenen Aktien der Energieversorger RWE und Eon geht es nach weiteren Negativ-Nachrichten weiter nach unten. Nun wird bekannt, dass die Konzerne wohl nicht um die Kosten für den Abriss ihrer Atomkraftwerke herum kommen.

Die zuletzt arg gebeutelten Aktien von Eon und RWE zählen erneut zu den schwächsten Werten im Dax. Händler verwiesen auf eine Meldung, wonach die Bundesregierung die Energiekonzerne für Abriss- und Entsorgungskosten von Kernkraftwerken ihrer Atomtöchter per Gesetz in Haftung nehmen will.

Die Aktie von Eon gab nach Bekanntwerden um bis zu 2,1 Prozent auf 9,67 Euro nach und war Schlusslicht im Leitindex. RWE verbilligten sich zeitweise um 1,7 Prozent auf 12,89 Euro, das war der tiefste Stand seit mindestens 24 Jahren.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will mit der neuen Regelung verhindern, dass sich die Konzerne der Haftung durch Umstrukturierung entziehen können, wie aus einem Referentenentwurf hervorgeht. Das Vorhaben mit dem Titel "Rückbau- und Entsorgungskostennachhaftungsgesetz", soll gewährleisten, dass Konzerne nach dem Grundsatz "Eltern haften für ihre Kinder" auch dann für den Abriss und die Entsorgung von Atomkraftwerken einstehen müssen, wenn sie die Betreibertöchter nach Inkrafttreten des Gesetzes abspalten oder den Konzern anderweitig umbauen, wie es Eon plant.

RWE-Aktie verliert mehr als die Hälfte an Wert

"Nach den Meldungen über mögliche Dividendenkürzungen bei RWE trüben nun die Regierungspläne die Stimmung für Versorgerwerte weiter - der Strom an schlechten Nachrichten reißt nicht ab", sagte ein Frankfurter Analyst. Ein Händler fügte hinzu: "Solche Meldungen sind negativ für die Abspaltungspläne von Eon, daher entwickelt sich die Aktie heute noch schlechter als die von RWE."

Der Eon-Kurs wurde zuletzt etwas von der Hoffnung gestützt, dass die 2016 geplante Konzernaufspaltung den Wert des Unternehmens steigern wird. Während RWE in den vergangenen drei Monaten um 38 Prozent einbrachen, hielten sich Eon mit einem Minus von 26 Prozent etwas besser. Der Dax sank in dieser Zeit um knapp 13 Prozent. Auf Jahressicht sind beide Aktie die mit Abstand größten Verlierer im Dax: Eon verloren rund 29 Prozent, RWE büßten deutlich mehr als die Hälfte an Wert ein.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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