Die Investitionen ins Digitalgeschäft und die starke Position im deutschen TV-Markt zahlen sich aus: Der europäische Medienkonzern RTL Group kann seinen Umsatz im zurückliegenden Quartal deutlich steigern.

Dank eines weiter wachsenden Digitalgeschäfts und guter Zahlen der Deutschland-Tochter stemmt sich die RTL Group gegen die schwächelnden Werbemärkte im Fernsehgeschäft. Der Umsatz des Luxemburger Medienkonzerns schwoll im zurückliegenden Quartal um 8,8 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro an, wie die RTL Group mitteilte.

Der Gewinn sank um fast 10 Prozent auf 183 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte RTL hier ein Ergebnis von 203 Millionen Euro erzielt. Verantwortlich für den leichten Rückgang waren allerdings hohe Sondereinnahmen 2016 im Frankreich-Geschäft. Bereinigt um diesen Sondereffekt verdiente die RTL Group im zweiten Quartal 2017 mehr als vor Jahresfrist.

Insgesamt steht die RTL Group damit gut da: Trotz der schwierigen Entwicklung der TV-Werbemärkte konnte die Mediengruppe RTL Deutschland, der größte Bereich der RTL Group, die Erlöse im zweiten Quartal um knapp 5 Prozent auf 549 Millionen Euro steigern. Im ersten Halbjahr liegt das Umsatzplus der RTL Group bei 3,5 Prozent.

"Wir haben unsere Erträge in den vergangenen fünf Jahren auf eine breitere Basis gestellt und in schnell wachsende Video- und Ad-Tech-Modelle investiert, die Produktion von High-End-Serien vorangetrieben und Plattform-Ansätze für unsere Sender entwickelt", fassten die beiden Co-Vorsitzenden Bert Habets and Guillaume de Posch die Hintergründe zusammen. Die Ergebnisse aus dem ersten Halbjahr sehen Habets und de Posch als Bestätigung für den Erfolg der "Total Video"-Strategie.

Für das Gesamtjahr hält der Medienkonzern an der bisher geltenden Prognose eines Umsatzwachstums von 2,5 bis 5 Prozent fest. Aktionäre der RTL Group sollen vor diesem Hintergrund eine stabile Zwischendividende von 1,00 Euro je Anteilsschein erhalten.

Signal für Medienaktien

Hinter der RTL Group steht ein starker Partner: Bertelsmann hält 75,1 Prozent an der im Börsenindex MDax notierten europäischen Sendergruppe. Der Rest befindet sich in Streubesitz.

Die soliden Zahlen aus Luxemburg dürften Branchenbeobachter beruhigen: Der Wettbewerber Prosiebensat1 hatte zuvor schrumpfende Umsätze für seine Fernsehsender im dritten Geschäftsquartal vermeldet.

Hinweis: Der Nachrichtensender n-tv sowie n-tv.de sind Teil der Mediengruppe RTL Deutschland mit Kanälen wie RTL, RTL II, Vox sowie RTL Interactive.