Wirtschaft

Wettbewerber benachteiligt Qualcomm mit Rekordstrafe belegt

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(Foto: REUTERS)

Der US-Chiphersteller Qualcomm soll Konkurrenten den Zugang zu seinen Patenten unrechtmäßig erschwert haben. Die Behörden in Südkorea ahnden dies mit einem Millionenbußgeld. Der Konzern ist sich keiner Schuld bewusst.

Die südkoreanischen Kartellbehörden haben den amerikanischen Chipkonzern Qualcomm zu einer Kartellstrafe von 852,9 Millionen US-Dollar verdonnert. Damit soll geahndet werden, dass Qualcomm seinen Wettbewerbern keinen ausreichenden Zugang zur Nutzung seiner Patente gegeben haben soll, wie die Behörde mitteilte. Es ist die höchste Strafe jemals, die in Südkorea gegen ein Unternehmen verhängt worden ist.

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Laut der Kartellbehörde hat der Chipkonzern den Mobiltelefonherstellern unfaire Bedingungen zur Nutzung seiner Patente diktiert. Sie hätten diese Bedingungen nicht ablehnen können, weil sie andernfalls nicht an die notwendigen Chips herangekommen wären.

Das US-Unternehmen wies die Anschuldigungen zurück. Es seien niemals Mitbewerber daran gehindert worden, den Smartphone-Herstellern Chips zu verkaufen. Die Geschäftspraxis, Patente für die Geräte zu lizensieren, sei in der Branche weit verbreitet und werde seit Jahrzehnten praktiziert, ohne dass die Behörden eingeschritten seien. Qualcomm will deshalb gegen die Kartellstrafe rechtlich vorgehen.

Qualcomm hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar gemacht, 30 Prozent davon mit der Lizensierung von Patenten. Ein Analyst sagte, die Höhe der Strafe sei für Qualcomm leicht zu tragen. Was Sorgen mache, sei die Frage, ob das für Qualcomm wichtige Geschäftsmodell mit der Lizensierung von Patenten nun in Gefahr gerate.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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