Wirtschaft

100 Millionen Euro für Parship.de ProSiebenSat.1 kauft Partnervermittlung

Rund 200 Millionen Euro geben deutsche Singles für die Partnersuche im Internet jährlich aus.

Rund 200 Millionen Euro geben deutsche Singles für die Partnersuche im Internet jährlich aus.

(Foto: imago stock&people)

Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 nimmt viel Geld in die Hand, um Deutschlands größte Online-Partnerbörse zu übernehmen. Es ist nicht der erste Kauf in dieser Größenordnung, mit dem sich der Fernsehkonzern von seinem Kerngeschäft weit entfernt.

Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 sichert sich die Mehrheit an der Online-Partnervermittlung Parship Elite. Die Sendergruppe teilte mit, sie werde künftig 50 Prozent und eine Aktie an dem Internetdienst halten. Der Kaufpreis belaufe sich auf 100 Millionen Euro. Zusätzlich löst ProSiebenSat. 1 Schulden von 100 Millionen Euro ab und wandelt sie in Vorzugskapital um.

ProSiebenSat.1
Prosiebensat1 7,34

Die bisherigen Eigentümer, der Finanzinvestor Oakley Capital und das Management von Parship, blieben als Minderheitsgesellschafter an Bord, hieß es. Insgesamt wird die Online-Partnerbörse mit 300 Millionen Euro bewertet.

Parship, zu dem auch das Portal ElitePartner gehört, war erst im Frühjahr 2015 vom Medienkonzern Holtzbrinck an die Briten verkauft worden. Das Unternehmen gehört neben LoveScout24 und neu.de zu den größten Partnervermittlern im deutschsprachigen Internet. Jährlich geben in Deutschland zwischen fünf und sieben Millionen Singles an die 200 Millionen Euro auf der Suche nach dem Herzensglück im Internet aus. Parship hat nach eigenen Angaben in den 15 Jahren seit der Gründung gut 550.000 Alleinstehende vermittelt.

Online-Börsen gehören auch zu den großen Werbekunden der Fernsehsender. "Insbesondere die Synergien zwischen Online-Dating und TV werden das Wachstum von Parship Elite im deutschen Markt entscheidend fördern", teilte ProSieben mit.

Nach dem Erwerb der Mehrheiten am Vergleichsportal Verivox und am Online-Reisebüro Etraveli sei der Mehrheitserwerb an Parship bereits die dritte Akquisition in dieser Größenordnung. ProSiebenSat.1 will sich unabhängiger von der klassischen TV-Werbung machen und bis 2018 die Hälfte seiner Einnahmen aus alternativen Quellen schöpfen. Vor allem digitale Angebote stehen für den Medienkonzern dabei im Vordergrund. Nach dem Vorbild anderer Medienhäuser wie Burda, Bertelsmann oder Springer sucht ProSiebenSat.1 sein Heil mit Internetdiensten direkt für Konsumenten, die meist nur noch indirekt mit den klassischen Informations- und Unterhaltungsangeboten zu tun haben.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen