Wirtschaft

Nach abgelehntem Übernahme-Angebot Potash lässt bei K+S nicht locker

Der deutsche Düngemittelkonzern K+S wehrt sich bislang gegen eine Übernahme durch den kanadischen Konkurrenten Potash. Der ist bemüht, die Sorgen der Kasseler zu zerstreuen, doch diese trauen dem Braten nicht. Die K+S-Anleger jedoch freuen die Avancen.

Der Übernahmeversuch des deutschen Bergbaukonzerns K+S geht in die nächste Runde. Der kanadische Konkurrent Potash lässt sich durch die Ablehnung seiner Offerte durch die Kasseler nicht entmutigen. Potash (englisch für "Kalisalz") sei zuversichtlich, die Bedenken von K+S im gemeinsamen Gespräch ausräumen zu können, teilte das Unternehmen mit. Die Kanadier beabsichtigten nicht, Minen zu schließen, die Produktion zu drosseln, das Salz-Geschäft der Nordhessen zu verkaufen oder Stellen zu streichen. "Wir sind daher bestrebt, uns baldmöglichst mit dem Management von K+S zu treffen, um unsere Zusagen gemeinsam zu diskutieren und weitere Details zu spezifizieren", sagte Potash-Chef Jochen Tilk. Ein K+S-Sprecher wollte sich dazu zunächst nicht äußern.

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Die Kanadier ließen offen, ob sie zu einer Erhöhung ihres Angebots bereit wären. Die Offerte von 41 Euro je Aktie entspreche einer Prämie von 57 Prozent auf den durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen zwölf Monate und biete einen sicheren Barwert für die K+S-Anteilseigner, erklärte Potash lediglich. K+S-Aktien setzten sich im frühen Handel mit einem Plus von mehr als zwei Prozent auf 37,84 Euro an die Dax-Spitze. Analysten schließen eine Erhöhung der Offerte nicht aus.

"Wir sind nicht überzeugt. Das ist unplausibel"

Viele Bedenken von K+S seien bereits in früherer Korrespondenz angesprochen worden beziehungsweise könnten adressiert werden, falls K+S zu einem persönlichen Gespräch bereit wäre, erklärte Tilk, der aus Deutschland stammende Chef des kanadischen Konzerns. Potash sehe bei dem Übernahmevorschlag eine "gute Balance" zwischen den Interessen der Investoren und den Mitarbeitern und Standorten.

Dem will K+S-Chef Norbert Steiner offenbar keinen Glauben schenken. "Wir sind nicht überzeugt, angesichts der eigenen Lage von Potash, dass ein Unternehmen so viel Geld ausgibt, um alles beim Alten zu lassen. Das ist unplausibel", hatte er am Donnerstag vor Journalisten gesagt. Zuvor hatte Steiner die Offerte des des um einiges größeren kanadischen Rivalen mit deutlichen Worten zurückgewiesen: "K+S braucht Potash nicht."

Das Angebot der Kanadier, das K+S mit knapp acht Milliarden Euro bewertet, reflektiere den Wert des Unternehmens nicht angemessen. Steiner befürchtet zudem, dass Potash nach einer Übernahme die Produktion in den deutschen Minen von K+S herunterfahren könnte, um das Angebot am Markt für Kali-Düngemittel zu verknappen. Damit würde ein Teil der weltweit 14.000 Arbeitsplätze bei K+S auf der Kippe stehen.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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