Wirtschaft

Portoerhöhung zahlt sich aus Post macht Kasse mit Express-Paketen

Es läuft derzeit rund bei der Deutschen Post: Umsatz und Gewinn steigen im dritten Quartal satt - zu verdanken hat es der Dax-Konzern etwa dem florierenden Geschäft mit Express-Paketen. Die Fracht-Sparte hingegen bereitet Sorgen.

Der wachsende Paket- und Expressversand hält die Deutsche Post trotz schwächelnder Konjunktur auf Kurs. Umsatz und Ergebnis konnte der Konzern steigern, die Prognose für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen deshalb. Die Ergebnisse im dritten Quartal fielen insgesamt solide aus, auch wenn sich Analysten beim Gewinn etwas mehr erhofft hatten. Denn insbesondere das Frachtgeschäft, welches der Konzern durch eine neue IT-Infrastruktur auf Vordermann bringt, läuft nach wie vor nicht rund.

Deutsche Post
DHL Group 38,84

Insgesamt machte der Logistikkonzern in den Monaten Juli bis September rund 14 Milliarden Euro Umsatz, 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Operativ stieg der Gewinn um 4,8 Prozent auf 677 Millionen Euro. Der Konzerngewinn nach Anteilen Dritter - also ohne die Gewinnanteile etwa von Minderheitsgesellschaften in Tochterunternehmen - stieg auch aufgrund geringerer Steuer- und Finanzaufwendungen auf 468 Millionen. Das entspricht einem Plus von mehr als 17 Prozent.

Einmal mehr profitierten die Bonner von dem Geschäft mit eiligen Expresszustellungen sowie dem boomenden Internethandel und dem damit einhergehenden Paketgeschäft. So konnten in der Sparte Post-eCommerce-Parcel, ehemals Brief, die gestiegene Material- und Personalkosten durch zusätzliche Erlöse aus der Portoerhöhung und vor allem durch das florierende Paketgeschäft kompensiert werden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuer in dieser Sparte kletterte um 4 Prozent auf 288 Millionen Euro.

Fracht-Sparte leidet unter Margendruck

Im Geschäft mit den besonders eiligen Sendungen konnte der Konzern vor allem dank internationaler Expresszustellungen punkten. Zudem hätten sich die Modernisierung der Flugzeugflotte sowie der Ausbau des Netzwerks positiv bemerkbar gemacht. In der Sparte Express stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuer im dritten Quartal um 23 Prozent auf 305 Millionen Euro.

In der Sparte Supply Chain, also den Dienstleistungen entlang einer Lieferkette eines Kunden, schaffte die Post ebenfalls ein zweistelliges Ergebnis-Plus. Dort konnten neue Kunden akquiriert werden, sodass der operative Gewinn im dritten Quartal um 10 Prozent auf 110 Millionen Euro stieg.

Im Gegensatz dazu blieb das Ergebnis in der Fracht-Sparte Global Forwarding, Freight deutlich hinter dem Vorjahreswert zurück. Der operative Gewinn fiel um knapp 43 Prozent auf 72 Millionen Euro. Das hat mehrere Gründe: In der Fracht-Branche herrscht nach wie vor ein hoher Margendruck. Vor allem aber belasten die Investitionen in ein neues IT-System, mit dem der Konzern die Sparte seit 2012 auf Vordermann bringen will, um Prozesse zu vereinfachen und dadurch die Produktivität zu steigern.

Wieviel sich der Konzern diese neue Infrastruktur kosten lässt, hat er bisher nie beziffert. Im Sommer hatte Finanzchef Larry Rosen jedoch angekündigt, dass man mehr Zeit benötige als ursprünglich angenommen. Dadurch müsse sowohl 2014 als auch im kommenden Jahr noch einmal viel investiert werden, um ab 2016 von der Neustrukturierung profitieren zu können.

Investitionen in Flugzeuge und Lagerhäuser

Auch auf Konzernebene stiegen im abgelaufenen Quartal die Investitionen deutlich von 400 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf nun 494 Millionen Euro an. Die Bonner bauen beispielsweise das Paketnetzwerk weiter aus, modernisieren die Flugzeugflotte und stecken Geld in modernere Lagerhäuser.

"Wir investieren in das nachhaltige Wachstum des Konzerns und legen damit heute die Basis für den Erfolg unserer Strategie 2020", sagte Konzernchef Frank Appel. In den kommenden sechs Jahren wollen die Bonner ein jährliches Gewinnwachstum von mehr als acht Prozent erreichen und dann auf rund 5 Milliarden Euro kommen.

Auch für das laufende Jahr sieht sich das Unternehmen auf Kurs. Die Prognose bestätigte die Post deshalb. Bis Ende des Jahres will der Bonner Konzern operativ 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro verdienen. Die Division Post eCommerce Parcel (PeP), soll dazu rund 1,3 Milliarden beitragen. Im kommenden Jahr soll das Konzern-Ebit trotz hoher Investitionen noch einmal "deutlich ansteigen", 2016 soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern dann 3,4 bis 3,7 Milliarden erreichen.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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