Wirtschaft

Appel zieht positive Zwischenbilanz Post-Chef will weitermachen

Post-Chef Appel will keine jährliche Porto-Erhöhung.

Post-Chef Appel will keine jährliche Porto-Erhöhung.

(Foto: imago/Manngold)

Zwei Jahre vor Ablaufen seines Mandats meldet Post-Chef Appel Interesse an einer Vertragsverlängerung an. Der 54-Jährige blickt zufrieden auf sein Wirken. Er fürchtet weder die US-Konkurrenz noch eine Krise in China.

Post-Chef Frank Appel greift nach einer weiteren Amtszeit an der Spitze des Bonner Brief- und Logistikkonzerns. "Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, ich habe Interesse, meinen Job länger zu machen", sagte Appel vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. Er habe noch nicht alle Ziele erreicht.

Der 54-Jährige ist seit 2008 Vorstandsvorsitzender des Konzerns mit rund einer halben Million Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt 56,6 Milliarden Euro. Sein Mandat läuft noch bis Oktober 2017. Beratungen des Aufsichtsrats über eine neue Amtszeit dürften im kommenden Jahr anstehen.

Appel hat in seiner Zeit an der Spitze des Unternehmens unter anderem aus der einst lahmenden und mit massiven Problemen in den USA kämpfenden Express-Sparte einen Ertragsbringer geformt. Die Post ist im Express-Geschäft auch Marktführer im asiatischen Wachstumsmarkt. Sorge um einen Einbruch der chinesischen Wirtschaft habe er nicht. "Wir sehen weiterhin eine gute Entwicklung in China", sagte Appel. "Das Land steht nicht am Abgrund und wird weiter wachsen."

Konkurrenz-Fusion als Chance

Zuletzt hatte es in Deutschland im Zuge des Tarifkonflikts bei der Post massive Streiks und harsche Kritik von Arbeitnehmervertretern an Appels Kurs gegeben. Der Arbeitskampf ist aber beendet, der Konzern sei auf dem Weg, die Folgen des Konflikts zu beheben, versicherte der Post-Chef.

Größere Zukäufe plane die Post nicht, "es gibt dazu keine Notwendigkeit", betonte Appel. Zuletzt griff der US-Konkurrent FedEx nach dem europäischen Wettbewerber TNT, die Kartellbehörden müssen die Übernahme noch billigen. Er erwarte nicht, dass der Wettbewerb durch die Fusion härter werde, sagte der Postchef. Und für seinen Konzern könne die Milliarden-Transaktion des US-Riesen auch einen Vorteil haben: "Andere müssen integrieren, wir wollen organisch wachsen."

Entwarnung für Postkunden

Der E-Postbrief, mit dem der Konzern auf die Konkurrenz der  E-Mail für sein klassisches Briefgeschäft reagiert, wird Appel zufolge in diesem Jahr die Gewinnschwelle erreichen. Der vor fünf Jahren eingerichtete Dienst werde in diesem Jahr zudem einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro einfahren.

Das Briefporto für die traditionelle Post dürfte der Konzern im kommenden Jahr erhöhen. Auf jährlich steigende Porti müssen sich die Verbraucher aber nicht einrichten. Er bevorzuge Preisschritte in größeren Abständen, sagte Appel.

Quelle: ntv.de, shu/rts

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