Wirtschaft

Gespräche abgebrochen Pokert Stada um höhere Gebote?

Alles unter Dach und Fach? Von wegen: Stada bricht Gespräche mit Interessenten ab.

Alles unter Dach und Fach? Von wegen: Stada bricht Gespräche mit Interessenten ab.

(Foto: dpa)

3,7 Milliarden Euro sind bisher im Topf für Stada. Nicht genug, sagen Vorstand und Aufsichtsrat des Arzneimittelherstellers unisono. Alle Verhandlungen liegen nun auf Eis. Im Handel ruft das Vorgehen Erinnerungen an K+S wach.

Zum Wochenausklang haben die Aktien von Stada lange zu den größten Verlierern im Nebenwerteindex MDax gehört. Die Titel gaben in der Spitze mehr als 2 Prozent ab. Im späten Handelsverlauf konnten sie die Verluste aber zum Teil reduzieren. Am Ende pendelten sich der Abschlag um 0,7 Prozent ein. Hintergrund war eine neue Wendung im Übernahmepoker um den Arzneimittelhersteller.

Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens sind mit den bisher vorgelegten Übernahmeangeboten für das Unternehmen noch nicht zufrieden und brachen deshalb die Gespräche mit den Interessenten nach eigenen Angaben ab.  Beide Gremien seien der Ansicht, dass die Angebote noch nicht den "fundamentalen Unternehmenswert" von Stada widerspiegelten, hieß es.

Bisher: 3,7 Milliarden Euro

Die Interessenten bekämen dementsprechend Gelegenheit, ihre Offerten zu verbessern, so die beiden Gremien weiter. Die Verzögerung im Verkaufsprozess habe zudem nicht zum Ziel, ein weiteres Konsortium aus einem Finanzinvestor und einem strategischen Investor in den Prozess mit einzubeziehen.

Zwei Bieterkonsortien aus den Finanzinvestoren Advent und Permira sowie Cinven und Bain Capital haben Offerten für Stada vorgelegt. Sie bieten Berichten zufolge beide 58 Euro je Aktie sowie die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr, was einem Volumen von 3,7 Milliarden Euro entspricht.

Pro und Kontra

Am Markt stieß dieses Vorgehen auf ein unterschiedliches Echo. Offensichtlich sei das Angebot von 58 Euro je Aktie plus Dividende dem Management nicht genug gewesen, sagte ein Händler. Das könnte die Bieterkonsortien rund um Advent und Permira veranlassen, noch einmal nachzulegen, ein Szenario, das sich positiv auf den Stada-Kurs auswirken sollte.

Ein anderer Marktteilnehmer gab sich dagegen bedeckter. Er sieht die Gefahr, dass Stada in dem Pokerspiel sein Blatt überreize und die Bieter möglicherweise einfach frustriert den Koffer packten. Das Ganze erinnere ihn ein wenig an die Entwicklung bei K+S, so der Händler. Das dortige Management hatte damals ein Angebot von Potash als nicht ausreichend zurückgewiesen, woraufhin die Kanadier die Segel strichen.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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