Wirtschaft

Fast 40 Prozent zurück Pimco Total Return weit abgeschlagen

Bill Gross muss sehen, wie er Pimco und den Total Return wieder auf Erfolgskurs bringt.

Bill Gross muss sehen, wie er Pimco und den Total Return wieder auf Erfolgskurs bringt.

(Foto: REUTERS)

Fast sieben Prozent Rendite im Schnitt in den vergangenen fünf Jahren: Der weltgrößte Anleihefonds Pimco Total Return ist eine Erfolgsstory. Aber: 2013 wartet er mit einem Minus auf - bei Rendite und bei den Mittelzuflüssen. 2014 startet nicht besser.

Das erste Quartal dürfte für Pimco-Chef Bill Gross zu einem weiteren Debakel werden. Wegen des schwachen Abschneidens des von ihm verwalteten Fonds springen der Allianz-Tochter mehr und mehr Anleger ab. Der Pimco Total Return Fund, mit einem Volumen von 236,5 Milliarden US-Dollar größter Anleihefonds der Welt, wird zum Ende des Quartals weit hinter der Konkurrenz liegen.

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Von Beginn des Jahres bis zum Donnerstag hatte der Fonds laut Morningstar eine Rendite von 1,28 Prozent erzielt. Zum Vergleich: Der Barclays U.S. Aggregate Bond Index, der als Maßstab für eine breite Palette von Fonds gilt, aber vorwiegend Anleihen hoher Bonität abbildet, schaffte dagegen 2,03 Prozent. In die Berechnung der Rendite fließen dabei Zinszahlungen ebenso ein, wie Kurssteigerungen.

El-Erian hat bereits Konsequenzen gezogen

Das Vorzeigeprodukt der Pacific Investment Management Co (Pimco) wird von Anlegern besonders kritisch beäugt, nachdem es das vergangene Jahr mit einer negativen Rendite von 1,92 Prozent abgeschlossen hatte. Das war der größte Verlust seit 1994.

Die enttäuschten Investoren verlieren die Geduld mit der Allianz-Tochter. Laut Morningstar zogen Anleger bis Ende Februar zehn Monate in Folge Geld aus dem Pimco-Fonds ab. Allein in den Monaten Januar und Februar dieses Jahres flossen 5,1 Milliarden Dollar aus dem Total Return Fund ab. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 41 Milliarden Dollar - ein Branchenrekord. Als Folge der negativen Entwicklung hatte Vorstandschef Mohamed El-Erian Pimco schon im Januar verlassen.

"Auf der Beobachtungsliste"

Bei den bisherigen Abflüssen dürfte es nicht bleiben. Wenn sich die Entwicklung nicht umkehrt, dürfte Pimco noch mehr Kunden verlieren. "Der Fonds steht auf unserer internen Beobachtungsliste", sagt etwa Keith Amburgey, Vorstandschef von Rutherford Asset Planning. Rutherford verwaltet 150 Millionen Dollar, von denen 8 Millionen im Pimco Total Return Fund stecken.

Kurzfristig könne man die Anleger vertrösten, warnt Adrian Miller, Direktor Global Markets Strategy bei GMP Securities. Auf längere Sicht funktioniere das aber nicht. Da Gross im Zuge des Weggangs von El-Erian die Führung der Gesellschaft umfassend neu geordnet habe, sei sein Spielraum nun geringer, als wenn er darauf verzichtet hätte, meint Miller.

Pimco sei ein langfristig orientierter Investor, verteidigt Pimco-Sprecher Mark Porterfield in einer Stellungnahme den Fonds. Der Total Return Fund sei in den 27 Jahren seines Bestehens einer der Top-Performer unter den Anleihefonds gewesen, die auf mittelfristige Titel setzten.

In der Tat verschaffte Gross seinen Anlegern in den vergangenen fünf Jahren durchschnittliche Renditen von 6,91 Prozent (Stand Donnerstag), während der Benchmarkindex nur 4,89 Prozent erzielte. Gross schlug damit 55 Prozent der Vergleichsgruppe. Mit einer durchschnittlichen Rendite von 6,6 Prozent in den vergangenen 15 Jahren ließ Gross sogar 96 Prozent hinter sich.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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