Wirtschaft

"Wir sind nicht zufrieden" Philips steckt in Verlustzone

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(Foto: REUTERS)

Abschreibungen, Rechtskosten und schwache Nachfrage in China und Russland: Der Elektronikkonzern Philips hat im dritten Quartal kein Geld verdient. Angesichts der mauen Entwicklung hat das Unternehmen bereits eine historische Zäsur angekündigt.

Der Elektronikkonzern Philips ist im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Eine Produktionsunterbrechung und Prozessrückstellungen haben den niederländischen Konzern erheblich belastet. Der Nettoverlust summiert sich auf 104 Millionen Euro, wie Philips mitteilte. Im Vorjahr hatte das Unternehmen, dass vor der Aufspaltung steht, noch einen Gewinn von 282 Millionen Euro gemacht.

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"Wir sind nicht zufrieden mit der Entwicklung im dritten Quartal", sagte Konzernchef Frans van Houten. Die Zahlen trafen jedoch weitgehend die Erwartungen von Analysten. Nur beim operativen Ergebnis lagen Erwartungen und Daten weit auseinander. Philips wies einen Verlust von sieben Millionen Euro aus, die Experten hatten einen Gewinn von 59 Millionen Euro prognostiziert.

Philips rutschte aufgrund verschiedener Faktoren in die Verlustzone: In den USA wurde der Konzern wegen Patenverletzungen zu einer Schadenersatzzahlung von 366 Millionen Euro verdonnert. Die Niederländer gingen in Berufung. Philips schrieb zudem 49 Millionen Euro auf Inventar des Werkes in Cleveland ab. Dort hatte die Gesundheitsbehörde FDA nach einer Inspektion die Produktion gestoppt. Diese läuft derzeit wieder an.

Aber auch das Geschäft lief nicht wirklich gut. Der Umsatz sank um knapp ein Prozent auf 5,55 Milliarden Euro. Allerdings sei dies vor allem auf Währungseffekte zurückzuführen.

Philips hatte vergangenen Monat eine historische Zäsur angekündigt. Der 123-jährige Traditionskonzern will das Lichtgeschäft mit einem Umsatz von sieben Milliarden Euro abspalten. Das restliche Geschäft soll sich auf Produkte rund um das Thema Gesundheit konzentrieren. Dazu sollen die Healthcare-Aktivitäten sowie das Geschäft mit Consumer-Lifestyle künftig in einem neuen Unternehmen namens HealthTech zusammengefasst werden. Beide Unternehmen sollen unter der Marke Philips firmieren.

In den vergangenen acht Jahren hatte das Unternehmen sein Geschäft bereits erheblich verschlankt: Die Niederländer sind aus Geschäften wie der Herstellung von Computerchips bis hin zu TV-Geräten ausgestiegen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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