Wirtschaft

Hohe Sonderkosten Philips bricht der Gewinn weg

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(Foto: REUTERS)

Schwächere Geschäfte sorgen dem niederländischen Elektronikkonzern Philips zum Jahresende für einen unerwartet starken Gewinnrückgang. Neben Sonderfaktoren belasten eine schwächere Nachfrage und Wechselkurse.

Schwächere Geschäfte in der Medizintechnik und hohe Sonderkosten für eine Fabrikschließung haben dem niederländischen Elektronik-Konzern Philips einen Gewinneinbruch eingebrockt. Das operative Ergebnis (Ebita) sei im vierten Quartal 2014 binnen Jahresfrist um rund 17 Prozent auf 735 Millionen Euro gefallen, teilte der Siemens-Rivale mit. Branchenexperten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 795 Millionen Euro gerechnet.

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Probleme in der Medizintechnik schlugen den Holländern aber heftiger ins Kontor als erwartet. Die zwischenzeitliche Schließung des Medizintechnikwerks in der US-Stadt Cleveland schmälert das operative Ergebnis 2014 um 225 Millionen Euro. Bisher war das Management von 180 Millionen Euro ausgegangen.

Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte die Anlage nach einer Inspektion für längere Zeit gesperrt. Inzwischen läuft die Produktion hochwertiger Geräte für den US-Markt wieder. US-Aufsichtsbehörden gehen in der Medizintechnik traditionell streng gegen Mängel vor. Auch Siemens geriet wiederholt ins Visier der FDA, zuletzt mussten die Münchner einen Test für Krankenhauskeime vom Markt nehmen.

Philips verwies außerdem auf eine anhaltende Nachfrageschwäche in einigen Märkten und negative Wechselkurseffekte in Schwellenländern. Bereits im dritten Quartal hatte eine Geschäftsflaute in Russland und China den Konzern belastet. Der deutliche Gewinnrückgang verschreckte nun erneut die Anleger: Die Aktie gab mehr als zwei Prozent nach.

Vorstandschef Frans van Houten zerlegt den Traditionskonzern immer weiter. Ein Großteil des Elektronik-Bereichs wie das Geschäft mit Fernsehern wurde wegen der kostengünstigeren Konkurrenz aus Asien verkauft, zahlreiche Stellen fielen weg. Auch die Lichttechnik wird abgestoßen. Philips konzentriert sich nun auf Medizintechnik sowie kleine Elektrogeräte wie Rasierer oder elektrische Zahnbürsten.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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