Wirtschaft

Nachahmer machen Leben schwer Pfizer baut auf zwei Medikamente

(Foto: REUTERS)

Pfizer ist derzeit wegen der angestrebten 100-Milliarden-Dollar-Übernahme von AstraZeneca in den Schlagzeilen. Die Briten sträuben sich allerdings. Pfizer ist aber auf die Pillen-Pipeline des Konkurrenten angewiesen.

Der im Übernahmekampf um AstraZeneca steckende Pfizer-Konzern leidet weiter unter Patentabläufen und der Konkurrenz durch Nachahmerprodukte. Der Umsatz ging des US-Pharmariesen ging im ersten Quartal um 9 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar zurück und fiel damit geringer aus als von Marktbeobachtern erwartet. Der Nettogewinn fiel um 15 Prozent auf 2,33 Milliarden Dollar, der Ertrag je Aktie sank um 3 Prozent auf 36 Cent.

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Bereinigt um Zu- und Verkäufe und andere Sonderfaktoren verdiente Pfizer aber 57 Cent je Anteil. Das ist mehr als die von Analysten erwarteten 55 Cent. An der New Yorker Börse gaben die Aktien des Konzerns um 1,8 Prozent nach.

Zwei Medikamente für die Trendwende

Wie bei anderen Platzhirschen in der Pharmabranche drückt auch bei Pfizer der Verlust von Exklusivrechten an Kassenschlagern auf Umsatz und Gewinn. Besonders hart getroffen wurde das Unternehmen im vergangenen Jahr vom Patentverlust des Cholesterinsenkers Lipitor. Pfizer versucht gegenzusteuern, indem neue Medikamente auf den Markt gebracht und Geschäftsbereiche abgestoßen werden, die nicht zum Kerngeschäft gehören. So hat sich Pfizer von Zoetis getrennt, die im Februar an die Börse gebracht wurde.

Konzernchef Ian Read sagte, er freue sich trotz der anhaltenden Herausforderungen auf das restliche Jahr. Zur Begründung verwies er auf die Stärke der eigenen Pipeline, in der Mittel in der mittleren oder finalen Phase vor der Markteinführung seien, sowie auf die Wachstumsaussichten der kürzlich auf den Markt gebrachten und kommenden Produkte.

Um die im Jahresverlauf erwarteten Umsatzverluste in Milliardenhöhe bei den bisherigen Kassenschlagern auszugleichen, setzt Pfizer vor allem auf zwei vielversprechende Medikamente: Zum einen auf das experimentelle Brustkrebsmedikament Palbociclib, zum anderen auf erweiterte Anwendungsmöglichkeiten für Prevnar, einen Impfstoff gegen durch Pneumokokken entstandene Lungenentzündungen.

Milliardendeal stockt

Zudem würde Pfizer gern den britischen Wettbewerber AstraZeneca übernehmen, doch der zeigt dem US-Konzern bislang die kalte Schuler. Am Freitag hatte AstraZeneca auch die nachgebesserte Offerte von Pfizer im Volumen von mehr als 100 Milliarden Dollar als zu niedrig zurückgewiesen. Die Amerikaner "unterschätzen" den Wert der Pipeline an Arzneimittelkandidaten, sagte AstraZeneca-Vorstandschef Pascal Soriot.

Pfizer muss nun entscheiden, ob sie die Offerte noch einmal erhöht, die Pläne fallen lässt oder sich direkt an die Aktionäre wendet. Für Pfizer spielen bei dem Deal auch steuerliche Überlegungen eine Rolle: Bei einer Verlagerung des Unternehmenssitzes von den USA nach London könnte der fusionierte Konzern von den in Großbritannien niedrigeren Körperschaftssteuern profitieren.

Branche auf Konsolidierungskurs

Wegen der noch geplanten Übernahme darf Pfizer seinen Ausblick für den Gewinn je Aktie 2014 weder bestätigen noch anpassen. Darüber hinaus äußerte sich das Unternehmen bei der Ergebnisvorlage nicht weiter zu seinen Plänen.

Pfizer ist nicht der einzige Pharmakonzern auf Expansionskurs. Im vergangenen Monat wurden eine Handvoll Milliardendeals im Gesundheitssektor angekündigt, an denen etwa Novartis, GlaxoSmithKline und Eli Lilly beteiligt sind.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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