Wirtschaft

Europageschäft glänzt Pensionspläne verhageln Ford das Ergebnis

Die US-Verbraucher lieben es breit und mächtig - bei Autos. Davon profitiert auch Ford.

Die US-Verbraucher lieben es breit und mächtig - bei Autos. Davon profitiert auch Ford.

(Foto: dpa)

Der US-Autobauer Ford kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken - eigentlich: Denn das Abschlussquartal verläuft wegen einer Sonderbelastung eher trübe. Und auch der Ausblick ist zurückhaltend.

Hohe Sonderkosten haben den US-Autobauer Ford zum Jahresende in die roten Zahlen abrutschen lassen. Im vierten Quartal fiel unter dem Strich ein Verlust von 800 Millionen Dollar (746 Millionen Euro) an, wie das Unternehmen mitteilte. Grund war vor allem eine Buchungsumstellung bei Pensionsplänen, durch die die Bilanz mit drei Milliarden Dollar belastet wurde. In Europa indes verbuchte der Autobauer einen Rekordgewinn.

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Ford 12,68

Doch auch im operativen Tagesgeschäft tat sich Ford zuletzt schwerer.  Zusätzlich verringert wurde das Quartalsergebnis durch eine Abschreibung in Höhe von 200 Millionen Dollar auf ein Werk in Mexiko, dessen Bau Ford nach Kritik von Donald Trump gestoppt hatte. Der US-Präsident fordert, dass mehr in den USA gefertigt wird und droht mit Strafzöllen auf Importe. Ford habe aber bereits die richtige Anzahl an US-Werken, sagte Vorstandschef Mark Fields dem Sender CNBC.

Das bereinigte Ergebnis vor Steuern fiel im Schlussquartal auf Jahressicht um ein Fünftel auf 2,1 Milliarden Dollar. Der Umsatz sank um vier Prozent auf 38,7 Milliarden Dollar. Auch auf dem lange Zeit brummenden US-Automarkt gingen die Verkäufe zurück. Ford hatte schon frühzeitig vor einem drohenden Ende des von billigem Sprit und niedrigen Zinsen befeuerten Booms gewarnt. Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet. Die Aktie fiel vorbörslich.

Gewinn in Europa vervierfacht

In Europa verdiente Ford im Gesamtjahr vor Steuern 1,2 Milliarden Dollar - ein Vervierfachung auf Jahressicht. In den letzten drei Monaten 2016 habe es das siebte Quartal in Folge schwarze Zahlen gegeben. Der Erzrivale General Motors kämpft dagegen mit der deutschen Tochter Opel weiterhin darum, wieder in die Gewinnzone zu kommen.

Im Gesamtjahr lag das operative Ergebnis des Konzerns mit 10,4 Milliarden Dollar leicht über der Prognose. Der Autobauer fuhr damit den zweithöchsten Gewinn in seiner Geschichte ein. Eigentlich hatte das Management auf einen neuerlichen Rekord gesetzt, doch hohe Kosten für Rückrufe machten den Traum bereits im September zunichte. Die hohe Sonderbelastung des vierten Quartals ließ auch den Jahresgewinn einbrechen, um 40 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar. Mit Kosten verbunden war auch die Aufgabe der Pläne, ein Werk in Mexiko zu bauen.

2017 erwartet Ford schlechtere Ergebnisse als 2016, vor allem wegen Investitionen in sich dem Unternehmen bietende Möglichkeiten. Nachdem Aktionäre im vergangenen Jahr mit 3,5 Milliarden Dollar bedacht worden seien, sollen 2017 weitere 2,8 Milliarden fließen, kündigte CFO Bob Shanks an. Ford betonte, dieses Jahr dürften in Großbritannien das schwächere Pfund sowie Sonderkosten für die Markteinführung des neuen Fiesta auf das Ergebnis drücken. Der Konzern rechnet insgesamt mit einem erneuten Gewinnrückgang in diesem Jahr.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts/DJ

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