Wirtschaft

Die Show in Le Bourget beginnt Paris lädt zur Jubiläumesse

Es ist die größte und weltweit wichtigste Veranstaltung ihrer Art: Auf einem alten Verkehrsflughafen bei Paris öffnet die 50. Internationale Luftfahrtausstellung ihre Tore. Fans erwarten spektakuläre Highlights, Experten milliardenschwere Aufträge. Die Jubiläumsmesse verspricht eine Leistungsshow der Rekorde.

Französische Uniform vor einem Eurofighter auf dem Ausstellungsgelände in Le Bourget: In den kommenden Tagen werden hier voraussichtlich milliardenschwere Aufträge vergeben.

Französische Uniform vor einem Eurofighter auf dem Ausstellungsgelände in Le Bourget: In den kommenden Tagen werden hier voraussichtlich milliardenschwere Aufträge vergeben.

(Foto: AP)

In Le Bourget bei Paris beginnt die weltgrößte internationale Luftfahrtmesse, die Paris Air Show, mit einem Ausstellerrekord. Bis zum 23. Juni wollen mehr als 2200 Aussteller aus 44 Ländern ihre Produkte und Neuentwicklungen vorstellen. Auf dem Außengelände können Messebesucher 130 Flugzeuge und Helikopter aus nächster Nähe in Augenschein nehmen, darunter auch den Boeing-Prestigeflieger "Dreamliner". Airbus ist unter anderem mit dem Militärtransporter A400M "Grizzly" und dem Flaggschiff A380 vertreten, dem größten Passagierflugzeug der Welt.

Bei der einwöchigen Flugschau in Le Bourget sind die ersten vier Tage dem Fachpublikum vorbehalten. Anschließend wird das Fluggelände mit 30 nationalen Pavillons für alle interessierten Besucher geöffnet.

Gespannt warten Fachbesucher und Fans auch auf einen weiteren Stargast: Nach dem erfolgreichen Jungfernflug wäre es zumindest möglich, dass Airbus auch seinen neuen Leichtbau-Langstreckenflieger A350 XWB in Le Bourget präsentiert. Am Boden wird der Dreamliner-Herausforderer wohl nicht zu sehen sein. Branchenexperten halten einen Vorbeiflug über das Außengelände der Flugschau Ende der Woche für denkbar.

Maschinen, Trends und Order-Rekorde

Zwei Höllenschlunde als Antrieb: Letzte Vorbereitungen an einer Su-35 aus der russischen Kampfjet-Schmiede Suchoi.

Zwei Höllenschlunde als Antrieb: Letzte Vorbereitungen an einer Su-35 aus der russischen Kampfjet-Schmiede Suchoi.

(Foto: REUTERS)

Zu den wichtigsten Gesprächsthemen im Vorfeld der Messe zählt der verschärfte Wettbewerb zwischen Airbus und Boeing im Markt für zivile Passagiermaschinen. Durch den günstig platzierten Erstflugtermin der A350 drei Tage vor Beginn der Messe heizte der europäische Flugzeugbauer die Stimmung zusätzlich an. Es wird erwartet, dass Boeing in Le Bourget versuchen wird, das angeschlagene Image des pannengeplagten Dreamliners durch Show-Vorführungen und intensive Überzeugungsarbeit hinter den Kulissen aufzupolieren.

Gerüchten zufolge erwägt der Airbus-Mutterkonzern EADS, sich angesichts der Erfolge seiner Flugzeugbau-Sparte von European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) in "Airbus" umzubenennen. Falls an den Spekulationen etwas dran sein sollte, dürften im Umfeld der Messe wohl neue Hinweise dazu auftauchen.

MALE statt Euro Hawk

Abseits des zivilen Luftfahrtmarktes verhandeln Rüstungsvertreter in Le Bourget auch mit Militärs aus aller Welt um den Ankauf von Fluggeräten für den militärischen Gebrauch. Neben den derzeit modernsten Kampfjets wie etwa der Dassault "Rafale", der Suchoi "Su-35" oder dem Eurofighter rückt dabei ein ganz besonderer Megatrend verstärkt in den Vordergrund: Auf dem Fluggelände bei Paris wird es auch um die Entwicklung und den Verkauf von Drohnen gehen.

Kurz vor Messebeginn schlossen sich drei europäische Rüstungsunternehmen einem ungewöhnlichen Appell an die "politischen Entscheidungsträger" an. Die EADS-Verteidigungssparte Cassidian, der französische Kampfjet-Hersteller Dassault und die Militärflugzeugsparte des italienischen Rüstungsriesen Finmeccanica treten gemeinsam für ein europäischen Drohnen-Projekt namens MALE ein.

Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe für Luft- und Raumfahrt werden 350.000 Besucher erwartet. Flugzeugbauer hoffen auf lukrative Aufträge und Bestellungen in Milliardenhöhe. Die Messe in Le Bourget wird in diesem Jahr zum 50. Mal ausgerichtet. Die Veranstaltung auf dem alten Passagierflughafengelände bei Paris zählt neben der ILA bei Berlin und der Farnborough Air Show in Großbritannien zu den wichtigsten Präsentations- und Verkaufsveranstaltungen der Branche.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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