Wirtschaft

Joint Venture mit Conti Osram hat eher gedimmte Ziele

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(Foto: picture alliance / dpa)

Neue Farbrik in Asien und ein stärkerer Euro: Der Lichtkonzern Osram blickt eher vorsichtig in die Zukunft. Bereits im Abschlussquartal hat der Gewinn Schrammen. Offensiv ist der Konzern indes bei der Zusammenarbeit mit Conti.

Angesichts des Produktionsstarts in der neuen LED-Chip-Fabrik im malaysischen Kulim sowie Belastungen durch den starken Euro bleibt der Lichtkonzern Osram vorsichtig bei seinen Zielen für das neue Geschäftsjahr. Zwar soll der Umsatz um 5,5 bis 7 Prozent steigen, doch das bereinigte Ebitda wird mit 700 Millionen Euro nur knapp über dem Ergebnis des gerade beendeten Jahres gesehen, für das der MDax-Konzern vorläufige Zahlen vorlegte.

In Kulim nimmt das Unternehmen in Kürze eine neue Produktionsstätte für LED-Chips in Betrieb. 370 Millionen Euro wurden im ersten Bauabschnitt investiert. Der Hochlauf der Chip-Produktion auf Basis von 6-Zoll-Wafern wird das operative Ergebnis zunächst belasten. Hinzu kommen negative Wechselkurseffekte und steigenden Investitionen in Forschung und Entwicklung. Insgesamt erwartet Osram Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe auf Basis des Ebitda. Allein die Wechselkurseffekte dürften das Ergebnis um 70 Millionen Euro schmälern. Unter dem Strich soll ein verwässertes Ergebnis je Aktie von 2,40 bis 2,60 Euro stehen.

Im abgelaufenen vierten Quartal steigerte Osram den Umsatz auf Jahressicht um mehr als 13 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn, der mit 40 Millionen Euro um zehn Prozent schwächer war als im Vorjahr. Treiber dieser Entwicklung waren die fortdauernd hohe Nachfrage nach Opto-Halbleitern sowie eine weiterhin gute Nachfrage aus dem Automobilbereich.

"Weiterhin nicht zufriedenstellend" sei das Ergebnis im Segment Lighting Solutions & Systems (LSS). In der Leuchtensparte würden alle Optionen ausgelotet, hieß es. Im laufenden Geschäftsjahr werde es eine Entscheidung geben.

Umsatz im dreistelligen Millionenbereich

Zuvor hatte Osram zusammen mit dem Autozulieferer Continental mitgeteilt, dass sich beide bei zukunftsträchtigen Fahrlichtsystemen zusammentun und ein paritätisch geführtes Gemeinschaftsunternehmen gründen, das intelligente Lichtlösungen für die Autoindustrie sowie Scheinwerferhersteller entwickelt und fertigt. Bindende Verträge und die Genehmigungen der Wettbewerbshüter stehen allerdings noch aus, wie beide Unternehmen mitteilten.

Das Joint Venture unter dem Namen Osram Continental GmbH soll einen Umsatz im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich realisieren. Osram wird das Ergebnis voll in der eigenen Bilanz konsolidieren. Das Gemeinschaftsunternehmen beschäftigt rund 1500 Mitarbeiter und hat weltweit 17 Standorte. Nach der endgültigen Einigung, der Zustimmung der Aufsichtsräte und den Kartellfreigaben ist der Start des Joint Ventures für 2018 geplant.

Osram bringt dann sein automobiles Solid State Lighting (SSL) Modulgeschäft und Conti sein Lichtsteuerungsgeschäft aus dem Geschäftsbereich Body & Security ein. So soll Osram Continental ein breites Portfolio an kompletten Lichtlösungen, insbesondere für den Einsatz im Frontscheinwerfer und Rücklicht bieten. Das Joint Venture soll als eigenständiges Unternehmen am Markt agieren.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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