Wirtschaft

Mobilfunkkooperation geplant Orange will bei Iranern einsteigen

In der Hauptstadt Teheran leben mehrere Millionen Menschen.

In der Hauptstadt Teheran leben mehrere Millionen Menschen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es wäre der erste Deal dieser Art: Offenbar erwägt ein französischer Mobilfunkkonzern eine Zusammenarbeit mit einem iranischen Unternehmen. Die Gespräche sind fortgeschritten. Doch es gibt ein nicht unbedeutendes Hindernis.

Der französische Telekommunikationskonzern Orange denkt einem Bericht zufolge über einen Einstieg beim größten iranischen Mobilfunkanbieter MCI nach. Es gebe dazu erste Gespräche zwischen beiden Seiten, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Kreise. Es wäre das erste Mal, dass ein westliches Unternehmen nach dem Ende der Sanktionen gegen das Land einen nennenswerten Anteil an einer großen iranischen Firma übernimmt.

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Laut dem Zeitungsbericht gab es bereits Gespräche zwischen Vertretern von Orange mit MCI-Chef Wahid Sadugi im Iran. Dabei hätten sie auch Einblick in die Geschäftszahlen des Mobilfunkanbieters erhalten. Neben Orange interessierten sich auch noch andere europäische Konzerne für einen Einsteig bei MCI, heißt es weiter. Namen nennt das Blatt jedoch nicht.

Ein Orange-Sprecher sagte der Zeitung lediglich, derzeit werde geprüft, was "in diesem komplexen Umfeld" möglich sei. Dabei seien auch weiterhin bestehende Sanktionen gegen den Iran zu berücksichtigen. MCI-Chef Sadugi erklärte, die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen, dies könne aber "in den nächsten drei oder vier Monaten" geschehen.

Orange müsste vor dem Einstieg voraussichtlich noch westliche Banken überzeugen, das Geschäft zu finanzieren. Da die USA weiterhin einige Sanktionen gegen den Iran aufrechterhalten, könnte dies schwierig werden. Orange ist in erster Linie an der Pariser Börse notiert, allerdings auch in New York.

Seit dem Atomabkommen zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland im Sommer vergangenen Jahres und der folgenden Aufhebung zahlreicher Sanktionen interessieren sich viele westliche Firmen dafür, in dem Land aktiv zu werden.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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