Wirtschaft

Trotz schwachen Schlussquartals Optimismus bei Bayer entzückt Anleger

Die Gesundheitssparte HealthCare steigerte ihren bereinigten operativen Gewinn um 2,8 Prozent auf 5,48 Milliarden Euro.

Die Gesundheitssparte HealthCare steigerte ihren bereinigten operativen Gewinn um 2,8 Prozent auf 5,48 Milliarden Euro.

(Foto: Foto: Bayer HealthCare AG/dpa)

Mit seinem Ausblick für 2015 kommt der Pharma- und Chemiekonzern Bayer bei den Anlegern gut an. Das jüngste Quartal war wegen hoher Vermarktungskosten allerdings enttäuschend. Bei der Dividende gibt es wiederum positive Nachrichten.

Ein positiv aufgenommener Ausblick hat die Bayer-Aktie angeschoben. Das Papier gehörte mit einem Plus von bis zu 2,9 Prozent zeitweise zu den größten Dax-Gewinnern. Für das laufende Jahr stellt das Management einen Umsatz von rund 46 Milliarden Euro in Aussicht - nach 42,24 Milliarden Euro 2014. Der Bayer-Ausblick gelte oft als konservativ, daher hofften einige Anleger am Ende des Jahres wohl auf noch bessere Zahlen, sagte ein Händler.

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Der Umsatz im vergangenen Jahr erhöhte sich um 5,2 Prozent auf 42,2 Milliarden Euro, der Überschuss legte um 7,4 Prozent auf 3,43 Milliarden Euro zu. Davon sollen auch die Anleger profitieren, denen Konzernchef Marijn Dekkers zur heutigen Vorlage der Jahresbilanz eine um 15 Cent auf 2,25 Euro erhöhte Dividende in Aussicht stellte.

Hohe Vermarktungskosten belasten Überschuss in Q4

Das vierte Quartal fiel nach Einschätzung von Marktbeobachtern jedoch eher enttäuschend aus. Der um Sondereinflüsse bereinigte operative Gewinn (Ebitda) nahm um 4,4 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro zu - Analysten hatten jedoch mit 1,93 Milliarden Euro etwas mehr erwartet. Der Überschuss brach im vierten Quartal regelrecht ein: Hohe Kosten für die Vermarktung der neueren Arzneien und ein Einbruch im Finanzergebnis halbierten den Nettogewinn.

"Wir haben die Weichen gestellt, die die Zukunft unseres Unternehmens auf lange Sicht prägen werden", sagte Dekkers. Der Aspirin-Hersteller befindet sich momentan im Umbruch: Dekkers hatte im September einen radikalen Umbau bei Bayer angekündigt. Der Konzern will sich künftig ganz auf die Gesundheitssparte und die Agrarchemie konzentrieren. Das weniger rentable Kunststoff-Geschäft MaterialScience soll bis spätestens Mitte 2016 an die Börse gebracht werden.

Fünf Kassenschlager im Sortiment

Das Geschäft des Konzerns mit seinen inzwischen mehr als 118.000 Beschäftigten wird derzeit vor allem von fünf neueren Arzneien der Pharmasparte angetrieben: das Schlaganfallmittel Xarelto, das Augenpräparat Eylea, die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo sowie die Lungenhochdruckarznei Adempas. 2014 steuerten diese Mittel einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro bei - ein Zuwachs von mehr als 91 Prozent binnen Jahresfrist. Dekkers traut diesen Medikamenten zusammen einen jährlichen Spitzenumsatz von mindestens 7,5 Milliarden Euro zu.

Für das laufende Jahr peilt Bayer mit diesen Arzneien einen Umsatz in Richtung vier Milliarden Euro an. Ingesamt steigerte die Gesundheitssparte HealthCare, die der Konzern 2014 mit dem 14 Milliarden Dollar teuren Kauf der Gesundheitsprodukte-Sparte des US-Konzerns Merck & Co ausbaute, ihren bereinigten operativen Gewinn um 2,8 Prozent auf 5,48 Milliarden Euro. Die Agrarchemiesparte CropScience erhöhte ihr Ergebnis um fünf Prozent auf 2,36 Milliarden Euro. Aber auch im Kunststoff-Geschäft MaterialScience lief es im vergangenen Jahr besser: Die Sparte steigerte ihr bereinigtes operatives Ergebnis um 10,7 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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