Wirtschaft

Gewinnsprung bei General Motors Opel verdient weiter kein Geld

Der Absatz bei Opel geht nach oben - das Minus wird allerdings auch größer.

Der Absatz bei Opel geht nach oben - das Minus wird allerdings auch größer.

(Foto: dpa)

Die Tage des Zusammenseins von General Motors und seiner Europatochter sind gezählt. Und der Jahresauftakt scheint der Zentrale in Detroit recht zu geben: Auf dem alten Kontinent kommt der Konzern einfach nicht in die Gewinnzone.

Der zum Verkauf stehende Autobauer Opel steckt auch im neuen Jahr in den roten Zahlen fest. Die Tochter des US-Konzerns General Motors erwirtschaftete in den ersten drei Monaten des Jahres operativ ein Minus von 201 Millionen Dollar. Im Vorjahr war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern beinahe ausgeglichen. Zur Begründung verwies das Unternehmen einmal mehr auf den Verfall des Pfunds nach der Entscheidung der Briten zum EU-Austritt. In Großbritannien ist Opel mit seiner Schwestermarke Vauxhall stark vertreten.

General Motors (GM)
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Opel-Chef Karl Thomas Neumann hatte bereits zuvor darauf verwiesen, dass der Brexit dem Unternehmen im vergangenen Jahr die Rückkehr in die Gewinnzone vermasselt hatte - und auch künftig für Belastungen sorgen werde.

Nun führte der Manager zudem auch die hohen Investitionen zur Entwicklung und Einführung neuer Modelle an. "Unser Produktportfolio ist deutlich jünger als das unserer relevanten Wettbewerber. Das ist eine große Chance, auch neue Kunden zu gewinnen", sagte er. Man sei zuversichtlich für den weiteren Verlauf des Jahres. Nach jüngsten Konzernzahlen haben Opel und Vauxhall mit 315.000 Autos in den ersten drei Monaten dieses Jahres rund 8000 Einheiten mehr verkauft als ein Jahr zuvor.

Groß und teuer auf dem Heimatmarkt

Die Konzernmutter vermeldete für das Auftaktquartal derweil starke Verkaufszahlen bei den Pickup-Trucks und SUVs auf dem Heimatmarkt und in der Folge einen kräftigen Gewinnsprung. Unter dem Strich blieb mit 2,6 Milliarden Dollar gut ein Drittel mehr. Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 41,2 Milliarden Dollar. Auch hier wurden die Erwartungen übertroffen. Vor allem war dies höheren Preisen und Absatzmengen der lukrativen Trucks und SUVs in Nordamerika geschuldet. Doch auch in Südamerika hatte GM Probleme: Hier stieg der Verlust von 67 Millionen auf 115 Millionen Dollar. In China blieb der Gewinn stabil.

GM hat sich mit dem französischen PSA-Konzern grundsätzlich auf einen Verkauf des Europageschäfts geeinigt. Die Franzosen sollen für das GM-Europageschäft inklusive Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro zahlen. GM rechnet nach eigenen Angaben mit einer Belastung von 4,5 Milliarden Dollar (4,1 Milliarden Euro) aus dem Deal.

Opel/Vauxhall beschäftigt 38.000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland.  Alle zum Verkauf stehenden Unternehmensteile werden in einer neuen Gesellschaft zusammengefasst, die als "Opel Automobile GmbH" beim Handelsregister angemeldet wurde, wie Opel mitteilte.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/DJ/rts

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