Wirtschaft

PSA erneuert Jobgarantie Opel soll deutsches Unternehmen bleiben

PSA stellt die Zahlen des vergangenen Jahres vor. Dabei äußert sich Konzernchef Tavares auch ausführlich zum geplanten Opel-Kauf. Er betätigt bereits gemachte Garantien. Derweil reist Wirtschaftsministerin Zypries zum Gespräch nach Paris.

PSA-Konzernchef Carlos Tavares hat versichert, dass Opel im Falle einer Übernahme ein deutsches Unternehmen bleiben soll. "Das ist in unserem Interesse", sagte der Chef der PSA-Gruppe in Paris bei der Vorlage der Jahreszahlen 2016. Es gebe Kunden, die keine französischen Marken in Betracht zögen, sagte Tavares. Deshalb sei es für PSA mit den Marken Peugeot und Citroën wichtig, eine deutsche Marke wie Opel zu haben.

"Der Deal ist nicht abgeschlossen", schränkte der Konzernchef ein. Er bekräftigte aber, dass alle bestehenden Abmachungen mit den Opel-Beschäftigten eingehalten werden sollten. Dazu gehört auch der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2018. "Bei PSA halten wir Vereinbarungen ein", sagte Tavares. In einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Tavares bereits am Dienstag zugesichert, an den von GM gegebenen Standort-, Investitions- und Beschäftigungsgarantien festzuhalten.

PSA geht mit glänzenden Geschäftszahlen in die Schlussphase des Übernahmepokers. Der Konzern konnte seinen Gewinn im vergangenen Jahr fast verdoppeln, die Aktionäre sollen erstmals seit 2011 wieder eine Dividende bekommen: 48 Cent pro Anteilsschein.

Export von Opel-Modellen möglich

Der PSA-Chef versprach auch eine Zusammenarbeit mit den deutschen Gewerkschaften. Er sei zu einer Partnerschaft mit "den Beschäftigten, den Gewerkschaften und der Regierung" in Deutschland entschlossen, sagte er. Falls die Übernahme zustande komme, müsse der Plan zur Sanierung von Opel aber vom Opel-Management selbst kommen, nicht von PSA. Tavares sagte, Opel sei in einer vergleichbaren Lage wie PSA vor mehreren Jahren, als das Unternehmen rote Zahlen schrieb und saniert werden musste. Er schloss nicht aus, dass in Zukunft Opel-Autos auch exportiert werden könnten. "Das ist eine Möglichkeit."

PSA Peugeot Citroën und der US-Mutterkonzern von Opel, General Motors (GM), hatten vergangene Woche bekanntgegeben, über einen Eigentümerwechsel für das defizitäre GM-Europageschäft zu verhandeln. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" könnte der Verkauf des GM-Europageschäfts bereits in der ersten Märzwoche über die Bühne gehen.

Die Pläne lösten in Deutschland umgehend Sorgen um die Arbeitsplätze aus. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries trifft sich dazu mit dem französischen Wirtschafts- und Finanzminister Michel Sapin in Paris. Bei dem Gespräch will sie nach Angaben ihres Ministeriums auf den Erhalt der deutschen Jobs und Standorte pochen. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sagte dem Sender Phoenix, er sehe die Chancen der geplanten Übernahme, "und diese Chancen zu verwirklichen, muss unsere Aufgabe sein". Die Politik könne nicht Autos bauen. "Aber wir können unterstützen und politische Einfluss nehmen."

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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