Wirtschaft

Wer macht bei der Deckelung mit? Ölförderer reisen wieder nach Doha

Venezuelas Präsident Nicolas Maduro (l.) und der Emir von Karar, Tamim bin Hamad al-Thani sind sich bereits einig. Hier bei einem Treffen vergangenen September.

Venezuelas Präsident Nicolas Maduro (l.) und der Emir von Karar, Tamim bin Hamad al-Thani sind sich bereits einig. Hier bei einem Treffen vergangenen September.

(Foto: REUTERS)

Wird es doch noch eine Begrenzung der Ölfördermengen geben? Die Opec will das Thema im April noch einmal mit anderen großen Ölförderstaaten diskutieren. Einer wird beim Treffen wohl fehlen. Am Rohstoffmarkt kommt die Nachricht trotzdem gut an.

Opec-Mitglieder und andere große Öl-Förderländer wie Russland wollen sich am 17. April wieder in Doha treffen. Wie das Ölministerium von Katar mitteilte, soll es dabei noch einmal um eine mögliche Vereinbarung über Förderbegrenzungen gehen.

Die Gespräche, um Ölförderländer innerhalb und außerhalb des Ölkartells an einen Tisch zu bringen, laufen bereits seit Wochen. Saudi-Arabien, Russland, Venezuela und Katar hatten sich am 16. Februar erstmals darauf verständigt, ihre Förderung auf dem Januar-Niveau zu belassen, vorausgesetzt andere große Produzenten folgten diesem Vorstoß. Im April soll es nun zu dem besagten Folgetreffen kommen mit dem Ziel, weitere Länder einzubinden, heißt es aus Katar.

Das Emirat an der Ostküste der arabischen Halbinsel sieht die Doha-Initiative als Voraussetzung für einen Stimmungsumschwung am Ölmarkt. In den vergangenen Wochen war der Ölpreis zwischenzeitlich auf 40 Dollar je Barrel im Vergleich zu seinem Tiefststand von 27 Dollar je Barrel im Januar geklettert. Jeder Dollar zählt für die klammen Kassen der Ölförderer.

Katar hat derzeit die rotierende Präsidentschaft der Opec inne und koordiniert die Bemühungen um eine Einigung zwischen den Produzenten. Die Doha-Initiative wurde von 15 Opec- und Nicht-Opec-Staaten unterstützt, die insgesamt für 73 Prozent des globalen Outputs stehen, erklärte das Ministerium.

Mit oder ohne Iran - Ölpreis steigt

Offen ist allerdings, welche Staaten genau an den Beratungen am 17. April teilnehmen werden. Aus diversen Ländern, die einbezogen werden dürften, hieß es, dass sie noch nicht offiziell über das Treffen informiert worden seien. Vor allem die Frage, ob Iran teilnehmen wird, ist bislang unbeantwortet.

Reuters berichtet unter Berufung auf Opec-Insider, dass die ölproduzierenden Länder sich auch ohne den Iran an einen Tisch setzen würden, um über die geplante Förderbremse zu beraten. Das Fernbleiben des Iran sei zwar nicht ideal, aber kein Hindernis für ein Abkommen, hieß es in Opec-Kreisen. Dafür sei der politische Druck zu groß, den Ölpreis zu stabilisieren. Russlands Energieminister Alexander Nowak hatte bereits am Montag gesagt, ein entsprechendes Abkommen könnte noch im April unterschrieben werden und den Iran ausnehmen.

Nachdem es jüngst doch recht ruhig um das geplante Treffen der Opec mit anderen Ölförderstaaten zwecks Begrenzung der Fördermengen geworden war, kommt nun offenbar wieder etwas Bewegung in die Sache. In Folge steigen die Erdölnotierungen am Terminmarkt, das Barrel der Nordseesorte Brent verteuert sich um 1,1 Prozent auf 39,17 US-Dollar. US-Leichtöl zieht etwas stärker an.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts

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