Wirtschaft

Millionen-Verlust nach E-Plus-Kauf O2-Aktie trotz roter Zahlen auf Rekordhoch

Nach der Übernahme von E-Plus ist Telefonica mit 42 Millionen Handykunden der größte Mobilkonzern in Deutschland.

Nach der Übernahme von E-Plus ist Telefonica mit 42 Millionen Handykunden der größte Mobilkonzern in Deutschland.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein dicker Verlust steht für das Jahr 2014 bei Telefonica Deutschland unterm Strich - vor allem die Übernahme von E-Plus belastet den für seine Marke O2 bekannten TecDax-Konzern. Dennoch gibt es für die Aktionäre auch positive Nachrichten.

Trotz eines Gewinneinbruchs sind die Aktien von Telefonica Deutschland - hierzulande vor allem für die Marke O2 bekannt - auf ein Rekordhoch gestiegen. Die im TecDax gelisteten Titel kletterten in der Spitze um 8,4 Prozent auf 5,16 Euro. Händlern zufolge tröstete vor allem der Ausblick über die roten Zahlen hinweg.

Telefonica Deutschland Holding AG
Telefonica Deutschland 2,43

2014 stand unterm Strich ein Fehlbetrag von 721 Millionen Euro nach 78 Millionen Euro Überschuss im Jahr zuvor, wie Telefonica mitteilte. Der Konzern rutschte vor allem wegen der Kosten für die 8,6 Milliarden Euro schwere Übernahme des Rivalen E-Plus in die Verlustzone. Der Umsatz stieg voriges Jahr um zwölf Prozent auf 5,5 Milliarden Euro.

Die Sonderbelastungen für die Restrukturierung beliefen sich allein auf gut 410 Millionen Euro. Der Großteil der Summe entfällt auf Ausgaben für den bereits bekannten Abbau von 1600 der insgesamt 9000 Stellen im Konzern. Etwa die Hälfte der zur Disposition stehenden Jobs soll im laufenden Jahr wegfallen.

Trotz des Verlustes hält der Konzern daran fest, 700 Millionen Euro an die Aktionäre auszuschütten - je Aktie sind das 24 Cent. Haupteigner sind die spanische Telefonica und KPN.

Umsatz mit mit mobilen Diensten soll gehalten werden

Für dieses Jahr erwartet Telefonica-Chef Thorsten Dirks jedoch zehn Prozent mehr Betriebsgewinn (Oibda, entspricht in etwa dem in Deutschland gebräuchlichen Ebitda). 2014 lag die Kennzahl bei 679 Millionen Euro - das waren 45 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Der ehemalige E-Plus-Chef Dirks sieht die durch den Zusammenschluss in Aussicht gestellten Synergien auf einem guten Weg. 2015 sollen beim Operating Cashflow Synergien von 250 Millionen Euro realisiert werden. Das entspräche 30 Prozent der für das fünfte Jahr angekündigten Synergien.

Nach der Übernahme von E-Plus ist Telefonica mit 42 Millionen Handykunden noch vor der Deutschen Telekom und Vodafone der größte Mobilkonzern in Deutschland. Das kombinierte Unternehmen will den Umsatz mit mobilen Diensten im laufenden Jahr auf dem Vorjahresniveau von 3,58 Milliarden Euro halten. In der Vergangenheit hatte E-Plus Zuwächse bei der Schlüsselkennziffer mobile Dienste verzeichnet - während die Telefonica-Marke O2 Umsatz verlor. Vodafone hatte für den Umsatz mit mobilen Diensten im Dezember-Quartal einen Rückgang von 1,5 Prozent gemeldet, Marktführer Telekom wird seine Zahlen erst am Donnerstag vorlegen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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