Wirtschaft

"Nun müssen wir liefern" Nordex darf Acciona heiraten

Windkraftanlagen bei Saragossa: Die Fusion ist eine "ganz große Sache für Nordex".

Windkraftanlagen bei Saragossa: Die Fusion ist eine "ganz große Sache für Nordex".

(Foto: REUTERS)

Grünes Licht für die deutsch-spanische Windkraft-Fusion: Auf der iberischen Halbinsel machen Wettbewerbshüter den Weg frei für den Zusammenschluss von Nordex mit Sitz in Hamburg und Acciona aus Madrid.

Der Windturbinenbauer Nordex sieht die Kartell-Genehmigung für den Kauf der spanischen Acciona Windpower (AWP) als Startschuss für eine neue Ära. "Die formale Basis für den Zusammenschluss ist jetzt gegeben", sagte Nordex-Chef Lars Bondo Krogsgaard. "Die Integrationsphase beginnt heute. Nun müssen wir liefern und beweisen, dass wir erreichen, was wir versprochen haben."

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Das sei "eine ganz große Sache für Nordex", betonte Krogsgaard. Er will mit AWP einen Konzern schmieden, der zum Weltmarktführer Vestas aufschließt. Bis 2018 soll der Umsatz des neuen Konzerns 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro erreichen. Zusammengerechnet kamen Nordex und AWP im vergangenen Jahr mit 4800 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro.

Die Kosten für die Integration schätzte Krogsgaard bis 2019 auf vergleichsweise überschaubare 25 Millionen Euro. Dem stehen jährliche Einsparungen von 95 Millionen Euro entgegen, die bis 2019 ebenfalls erreicht werden sollen. Dabei seien Stellenstreichungen so gut wie kein Thema, betonte Krogsgaard. Die Unternehmen ergänzten sich ideal.

Neues Standbein in Amerika

Während Nordex in Europa und dem Nahen Osten stark ist, hat AWP sein Augenmerk auf den Windkraft-Ausbau in Amerika und den Schwellenländern. Nordex hatte den 785 Millionen Euro schweren Zukauf im Oktober angekündigt. Einen Teil des Kaufpreises zahlt der Konzern in bar, einen Teil in Aktien aus einer Kapitalerhöhung.

Der bisherige AWP-Eigentümer, der spanische Mischkonzern Acciona, wird im Zuge des Deals mit 29,9 Prozent größter Nordex-Einzelaktionär. Der Anteil der bisherigen Hauptaktionäre, Firmen der BMW-Erbin Susanne Klatten und ihres Mannes Jan, sinkt dabei von 22,8 Prozent auf nur noch auf 5,7 Prozent.

In der Führungsetage spiegelt sich der Zusammenschluss bereits wider. Der Aufsichtsrat bestellte die beiden Acciona-Manager Jose Luis Blanco und Patxi Landa in den Vorstand, wie Nordex mitteilte. Blanco werde den stellvertretenden Vorsitz übernehmen und als geschäftsführender Vorstand (COO) das operative Geschäft verantworten.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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