Wirtschaft

Trotz Gewinnrückgangs "Nivea-Aktie" steigt in luftige Höhen

Der breiten Öffentlichkeit sind populäre Beiersdorf-Produkte wie etwa die Nivea-Creme bekannt.

Der breiten Öffentlichkeit sind populäre Beiersdorf-Produkte wie etwa die Nivea-Creme bekannt.

(Foto: REUTERS)

Nivea, Tesa, Labello - heute stehen mal nicht die bekannten Produkte des Dax-Konzerns Beiersdorf im Fokus, sondern dessen Aktie. Denn trotz eines Gewinnrückgangs steigen die Papiere an der Frankfurter Börse steil nach oben. Die Gründe sind vielschichtig.

Verrückte Börsenwelt: Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat in den ersten neun Monaten einen Gewinnrückgang verzeichnet. Dennoch verbucht die Aktie des Hamburger Dax-Unternehmens an der Börse satte Gewinne: Gegen Mittag war sie mit einem Plus von 6,7 Prozent mit Abstand Spitzenreiter im deutschen Leitindex Dax.

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Grund für den Gewinnrückgang waren Abschreibungen auf das chinesische Haarpflegegeschäft im dritten Quartal, welches noch mit zu hohen Werten in den Büchern stand. Die Marken wurden um 66 Millionen auf 22 Millionen Euro wertberichtigt. Abseits dessen konnte sich Beiersdorf in einem schwieriger werdenden Marktumfeld gut behaupten - dies war letztendlich ausschlaggebend für den Kurs-Sprung.

Ein genauerer Blick auf den Geschäftsbericht zeigt, mit einem Umsatzplus von 0,9 Prozent und einem organischen Anstieg um 4,3 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro konnte Beiersdorf wieder etwas stärker wachsen als im zweiten Quartal. Zu dem Wachstum trugen beide Bereiche - das Klebefilmgeschäft Tesa sowie das Konsumentengeschäft mit den Marken Nivea, Eucerin und La Prairie - bei.

Alle Regionen konnten dabei organisch zulegen; robust entwickelten sich die Märkte in Nordamerika mit einem Plus von 3,6 Prozent und Lateinamerika mit 6,5 Prozent, sowie die Region Afrika/Asien/Australien mit plus 8,5 Prozent. Auch in Osteuropa erzielte Beiersdorf mit plus 5,1 Prozent eine positive Entwicklung. Westeuropa wuchs hingegen lediglich um ein Prozent.

Operatives Ergebnis übertrifft die Erwartungen

Das operative Ergebnis vor Sonderfaktoren stieg um 3,2 Prozent auf 671 Millionen Euro und fiel damit etwas besser aus als von Analysten erwartet. Inklusive der Abschreibung sank das Ebit auf 608 Millionen Euro, das Nettoergebnis nahm von 426 Millionen auf 417 Millionen Euro ab.

Die Zahlen der ersten neun Monate hätten gezeigt, dass Beiersdorf sich robust und wetterfest auch für stürmische Zeiten aufgestellt habe, sagte Vorstandschef Stefan Heidenreich. Dies bewähre sich auch in einem schwieriger gewordenen Marktumfeld. Beiersdorf konzentriert sich auf die Stärkung der Kernmarken, den selektiven Ausbau der Präsenz in den Schwellenländern und Investitionen in neue Produkte.

Das Unternehmen sieht sich dabei weiter auf Kurs, seine Ziele für 2014 zu erreichen: Das organische Umsatzplus soll bei vier Prozent bis sechs Prozent liegen. Die bereinigte Ebit-Marge soll über 13 Prozent liegen. Nach neun Monaten hatte sie bei 14,2 Prozent gelegen.

Konkurrent Henkel wird am kommenden Dienstag seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Bislang sind die Quartalsergebnisse der großen Konsumgüterhersteller eher enttäuschend ausgefallen. Die niederländische Unilever etwa hatte rückläufige Umsätze berichtet, und wagte nur einen mauen Ausblick. Auch der Kosmetikhersteller L'Oreal enttäuschte mit einem langsameren Umsatzwachstum. Die Nummer 1, der US-Konzern Procter & Gamble, steckt mitten in der Restrukturierung und kämpft mit sinkenden Erlösen und Gewinnen.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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