Wirtschaft

Mängel bei Sicherheitschecks Nissan stoppt vorübergehend Produktion

Die Arbeit in den japanischen Werken wird jetzt erstmal unterbrochen.

Die Arbeit in den japanischen Werken wird jetzt erstmal unterbrochen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Autobauer Nissan setzt die Produktion in allen heimischen Werken für mindestens zwei Wochen aus. In der Zeit sollen die Probleme bei der Endkontrolle gelöst werden, die letzten Monat bekannt wurden. Die Pause wirkt sich an der Börse auch auf Renault aus.

Der Skandal um unzulängliche Sicherheitschecks bei der Endabnahme in der Autoproduktion hat für Nissan weitreichende Folgen. Der zweitgrößte japanische Autobauer kündigte an, die Produktion in sämtlichen inländischen Werken für voraussichtlich zwei Wochen zu stoppen, weil bei Untersuchungen erneut Mängel bei der Endkontrolle festgestellt worden seien.

Nissan-Chef Hiroto Saikawa sagte, es werde mindestens zwei Wochen dauern, um den Problemen auf den Grund zu gehen und die Abläufe zu verbessern. Es werde erwogen, weitere 34.000 Fahrzeuge zurückzurufen.

Bekannt wurde das Problem bei Nissan im vergangenen Monat, als die Regierungsprüfer feststellten, dass Nissan Techniker ohne die entsprechende Qualifikationen die Endprüfungen an den Autos durchführten lasse. Nissan bestritt damals die Erkenntnisse des Ministeriums nicht und kündigte an, sich einen Monat Zeit zu nehmen, um das Problem gemeinsam mit einem nicht genannten Dritten zu untersuchen und die Ergebnisse der Regierung zu melden. Zudem kündigte Nissan an, dass man bis zum 20. September Gegenmaßnahmen getroffen habe.

Von den Japanern hieß es jetzt weiter, die eingeleiteten Aktionen hätten das Problem nicht vollständig behoben. Bis zur Problemlösung werde die Autofertigung für den japanischen Absatzmarkt ausgesetzt, so Nissan. Davon betroffen sind alle sechs Werke in Japan, die von Nissan und der Tochtergesellschaft Nissan Shatai betrieben werden.

Renault-Aktie geht auf Talfahrt

Nissan hatte unlängst bereits den Rückruf von mehr als 1,2 Millionen Autos angekündigt, weil diese in den vergangenen drei Jahren von nicht autorisierten Inspektoren abgenommen wurden. Im Rahmen der Ermittlungen des japanischen Verkehrsministeriums wurden zwei Autofabriken durchsucht. Nissan stellte im vergangenen Jahr 386.000 Fahrzeuge für den heimischen Markt her.

Der Produktionsstopp machte auch dem mit Nissan verbundenen französischen Partner Renault zu schaffen. Die Aktien des französischen Autobauers fielen um bis zu drei Prozent. Die in Frankfurt notierten Nissan-Papiere verloren 3,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, hul/rts/DJ

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