Wirtschaft

Neue Hoffnung für Beschäftigte Niederländer wollen Solarworld übernehmen

Einen Großteil der Arbeitsplätze bei Solarworld will die Unternehmensgruppe Prisma Systems erhalten.

Einen Großteil der Arbeitsplätze bei Solarworld will die Unternehmensgruppe Prisma Systems erhalten.

(Foto: dpa)

Im Ringen um die Zukunft des insolventen Solartechnikkonzerns Solarworld folgt ein Paukenschlag dem anderen: Der Vorstand erklärt geschlossen seinen Rücktritt. Die Aktie bricht ein. Und nun gibt es ein Übernahmeangebot der niederländischen Gruppe Prisma Systems.

Die holländische Unternehmensgruppe Prisma Systems hat für die insolvente Solarworld ein Übernahmeangebot vorgelegt. "Für den Fall einer Übernahme von Solarworld sehen wir die Möglichkeit, einen Großteil der 1850 Arbeitsplätze zu erhalten", erklärte Geschäftsführer Thomas Bornstein. Insolvenzverwalter Heinz Piepenburg hatte vor knapp einer Woche mitgeteilt, er verhandele mit einem Erwerber, dessen Konzept die Übernahme von 450 Mitarbeitern sowie eine Transfergesellschaft für rund 1200 Beschäftigte vorsehe.

Bornstein erklärte weiter, Voraussetzung für eine Übernahme des Unternehmens sei eine Neustrukturierung mit einer stärkeren Ausrichtung der Produktion auf den internationalen Markt. "Fehlentscheidungen wie die Beschränkung auf die Herstellung von monokristallinen Modulen müssen korrigiert werden", sagte er.

Prisma Systems, nach eigenen Angaben weltweit einer der größten Erbauer und Betreiber von regenerativen Kraftwerken, strebt mit der Übernahme demnach die Schaffung eines europäischen Solarverbunds an. Dabei geht die Unternehmensführung den Angaben zufolge von einem Auftragsvolumen von derzeit rund 3,4 Gigawatt aus. Hinzu kämen "erhebliche Preisvorteile bei der Produktion von Solarmodulen durch die Unabhängigkeit von Lieferanten".

Für Anleger nichts mehr zu holen

Die Kanzlei von Insolvenzverwalter Piepenburg wollte auf Anfrage keine Auskunft zu dem Übernahmeangebot geben. Wie Piepenburg in einer Presseerklärung mitteilte, hat das Amtsgericht Bonn das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Solarworld AG und der Tochtergesellschaften eröffnet. Er nahm Anlegern gleichzeitig die Hoffnung, dass noch Geld zu holen ist. "Nach derzeitigem Informationsstand ist es ausgeschlossen, dass die Aktionäre der Solarworld AG aus etwaigen Verwertungserlösen noch Ausschüttungen erhalten", hieß es.

Die Aktie wurde am Dienstag vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Kurz darauf schlug die Meldung auf, dass der Vorstand bis auf CEO Frank Asbeck geschlossen seinen Rücktritt erklärt hat. Nach Wiederaufnahme des Handels stürzte der Solarworld-Kurs um mehr als 40 Prozent ab auf rund 95 Cent.

Quelle: ntv.de, jug/DJ

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