Wirtschaft

Papier wieder 100 Euro wert Neuer Chef lässt VW-Aktie auferstehen

Seit Bekanntwerden des Abgas-Skandals hat die Aktie jedoch rund 40 Prozent an Wert eingebüßt.

Seit Bekanntwerden des Abgas-Skandals hat die Aktie jedoch rund 40 Prozent an Wert eingebüßt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Während er die Mitarbeiter auf "schwere Zeiten" vorbereitet, macht der neue VW-Chef Müller den Anlegern Hoffnung. Etwa mit seinem Zeitplan für den geplanten Rückruf. Das zuletzt arg gebeutelte Papier springt förmlich in die Höhe.

Positiv gewertete Aussagen des neuen Konzernchefs Matthias Müller haben den Aktien von Volkswagen weiter Auftrieb gegeben. Die Titel des Autobauers setzten sich zur Wochenmitte mit einem Kursplus von rund sieben Prozent an die Spitze des Dax und übersprangen dabei wieder die Marke von 100 Euro. Am Vormittag steht das Papier damit bei rund 104 Euro. Bereits gestern konnte die VW-Aktie mit einem Plus von mehr als drei Prozent deutlich zulegen.

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Müller hatte zuvor die Mitarbeiter des VW-Konzerns bei einer Betriebsversammlung im VW-Werk Wolfsburg auf schwere Zeiten eingestimmt. Volkswagen müsse schnell auf die drohenden Kosten reagieren. "Nicht zuletzt, um unser gutes Rating an den Kapitalmärkten zu sichern. Das hat höchste Priorität", so Müller.

"Dieselgate" führt offenbar nicht zu Nachfrage-Einbruch

Und aus Sicht das Kapitalmarkts leitet der neue Chef derzeit die richtigen Schritte ein: Müller habe einen Zeitplan für den Fahrzeug-Rückruf genannt, begründet Marktanalyst Heino Ruland vom Brokerhaus ICF die positive Reaktion der VW-Anleger. Für Erleichterung sorge außerdem, dass "Dieselgate" offenbar nicht zu einem Nachfrage-Einbruch geführt habe.

Der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte Müller gesagt, ab Januar sollen die mit illegaler Software ausgerüsteten Dieselfahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen werden. Dieses Steuerungsprogramm diente dazu, Abgas-Tests zu manipulieren. Auf die Frage nach dem befürchteten Nachfrage-Rückgang antwortete Müller: "Nein, einen solchen Einbruch können wir bis heute nicht erkennen."

Pessimisten unter den Analysten in der Minderheit

Zuletzt hatte sich unter einigen Analysten Pessimismus breit gemacht, was die Zukunft der Aktie angeht. So glaubte die Bank Credit Suisse noch am Montag nicht an eine Erholung des VW-Papiers, im Gegenteil: Die Marktbeobachter gingen davon aus, dass die Aktie in einem Jahr mit 82 Euro deutlich tiefer liegen wird als derzeit. Damit sind die Credit-Suisse-Analysten jedoch in der Minderheit. Zwar hat auch die Berenberg Bank in ihrer jüngsten Analyse das Kursziel der VW-Aktie dramatisch gesenkt - um fast die Hälfte. Dennoch glauben die Berenberg-Analysten, dass das Papier binnen eines Jahres mit 150 Euro pro Stück zu alter Stärke zurückfinden wird.

Seit Bekanntwerden des Abgas-Skandals hat das Wertpapier jedoch rund 40 Prozent an Wert eingebüßt. Seinen vorläufigen Tiefpunkt markierte es am Montag bei rund 86 Euro.

Quelle: ntv.de, kst

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