Wirtschaft

"Globales TV-Netzwerk" Netflix streamt jetzt in 190 Ländern

 Netflix-Gründer und -chef Reed Hastings.

Netflix-Gründer und -chef Reed Hastings.

(Foto: REUTERS)

Der US-Streamingdienst Netflix bringt sein Angebot an im Internet abrufbaren Filmen und Serien in 130 weiteren Nationen auf den Markt. Nun gibt es den Streamingdienst in 190 Ländern. Dennoch deckt Netflix noch lange nicht den gesamten Erdball ab.

Der Online-Videodienst Netflix ist auf einen Schlag in 130 weiteren Ländern gestartet. Damit hat der Dienst fast sein Ziel erfüllt, global verfügbar zu sein. Nur in China gebe es Netflix bisher weiterhin nicht, sagte Gründer und Chef Reed Hastings auf der Technik-Messe CES in Las Vegas. Das Unternehmen hoffe aber, mit der Zeit auch dort zu starten.

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Zu den neuen Netflix-Märkten gehören unter anderem Indien, Polen, Russland, Nigeria und Aserbaidschan. Hastings sprach von der Geburtsstunde eines globalen Internet-Fernsehsenders. Netflix biete inzwischen Programme in 21 Sprachen an. Zwei Chinesisch-Varianten werden neu hinzugefügt.

China bleibt mit seinen politischen Einschränkungen als Markt aber schwer zu erschließen. Die Lücke füllen lokale Anbieter aus. In Las Vegas sorgte dieses Jahr bereits der Gründer des manchmal als "Netflix Chinas" bezeichnet Online-Videodienstes Leshi Television, Jia Yueting, für Aufsehen. Er finanzierte die Entwicklung eines bei der CES vorgestellten Super-Sportwagens mit Elektro-Antrieb.

Netflix investiert massiv in die Produktion eigener Serien und Filme, für die der Konzern alle Rechte hält und sie deshalb nach Belieben in aller Welt zeigen kann. Für dieses Jahr werden Investitionen von rund fünf Milliarden Dollar für eigene Programme und den Ankauf fremder Inhalte erwartet.

Allein in diesem Jahr sollen 31 Serien sowie zwei Dutzend Filme und Dokumentationen veröffentlicht werden. Netflix engagierte dafür auch Stars wie Adam Sandler oder Angelina Jolie. Die Ausgaben werden zum Teil mit geliehenem Geld finanziert. Hastings hatte zuvor angekündigt, Netflix solle bis Ende 2016 praktisch überall auf der Welt zu sehen sein. Jetzt hieß es, die Krim, Nordkorea und Syrien würden wegen Einschränkungen der US-Regierung weiterhin weiße Flecken auf der Netflix-Landkarte bleiben.

Aktie steigt um mehr als fünf Prozent

Die Netflix-Aktie reagierte auf die Ankündigung mit einem Sprung von mehr als fünf Prozent. Nach dem dritten Quartal vergangenen Jahres hatte der Streaming-Dienst 69 Millionen Kunden weltweit. Jetzt dürfte sich das Wachstum beschleunigen und Netflix könnte mit der breiteren Kundenbasis auch schneller die Investitionen wieder einspielen.

Bisher war Netflix in rund 60 Ländern präsent. Der Deutschland-Start war im Oktober 2014. Netflix war Ende der 1990er Jahre als DVD-Versand in den USA gestartet, 2007 begann das Unternehmen mit seinem Streamingdienst. Die Abonnenten eine monatliche Gebühr, um auf das Angebot zugreifen zu können. Ein internationaler Rivale ist Amazon mit seinem Streaming-Angebot, außerdem gibt es lokale Anbieter wie Maxdome oder Watchever in Deutschland.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa/AFP

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