Die Erwartungen waren wohl zu hoch gesteckt: Die mit Begeisterung begrüßte Netflix-Aktie geht nach Vorlage enttäuschender Geschäftsergebnisse steil auf Talfahrt. Analysten verweisen auf zwei Knackpunkte.

Der Aktienkurs des Online-Videodienstes Netflix ist nach Vorlage der Ergebnisse aus dem dritten Geschäftsquartal um mehr als ein Viertel eingebrochen.

Die Gründe für die massive Abwärtsbewegung liegen für Analysten auf der Hand: Wie aus den Quartalszahlen hervorgeht, ist die Zahl der Netflix-Nutzer in den zurückliegenden drei Monaten langsamer gewachsen als erwartet. Dazu kommt: Die aktuelle Gewinnprognose für das laufende Vierteljahr liegt deutlich unter den Markterwartungen.

Netflix war im September in mehreren europäischen Ländern gestartet, darunter auch in Deutschland. Im vergangenen Quartal kamen drei Millionen neue Nutzer hinzu, davon ein Drittel in den USA. Das Wachstum lag unter den Erwartungen des Unternehmens, wie Netflix bei der Zahlenvorlage nach US-Börsenschluss einräumte.

Ein Auslöser könnten Preiserhöhungen gewesen sein, hieß es. Beim Gewinn pro Aktie erwartet Netflix für das vierte Quartal 44 US-Cent, während Analysten dem Finanzdienst Bloomberg zufolge im Schnitt mit einer Prognose von 84 Cent gerechnet hatten - also fast mit dem doppelten Wert.

Die Enttäuschung der Investoren trat deutlich zutage: Die Aktie fiel nachbörslich zeitweise um über 27 Prozent auf rund 326 Dollar. Im dritten Quartal wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um über 38 Prozent auf 1,22 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte von 32 auf 59 Millionen Dollar zu.