Wirtschaft

Mehr Dividende, weniger Gewinn Natur und Fiskus stützen Munich Re

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Rückversicherer Munich Re will seinen Aktionären mehr Geld auszahlen, obwohl er 2014 weniger verdient hat. Unter anderem kosten Währungsschwankungen den Konzern viel Geld. Weniger Katastrophen und eine Steuerrückzahlung helfen dagegen.

Der Rückversicherer Munich Re zahlt Aktionären für 2014 deutlich mehr Dividende, obwohl der Konzern das Vorjahresergebnis knapp verpasst hat. Negative Währungseinflüsse, schlechte Entwicklung von Kapitalanlagen und Abschreibungen bei der Erstversicherungstochter Ergo belasteten das Ergebnis. Dank einer Steuerrückzahlung von rund 300 Millionen Euro und einer geringen Schadensbelastung im vergangenen Jahr erreichte Munich Re mit 3,2 Milliarden Euro dennoch das selbst gesteckte Ziel für den Nettojahresgewinn.

Munich Re
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Auch Analysten hatten im Schnitt mit diesem Ergebnis gerechnet. Die Dividende hob der Konzern gegenüber dem Vorjahr um 50 Cent auf 7,75 Euro je Aktie an.

Im klassischen Rückversicherungsgeschäft lief es im vergangenen Jahr gut für den Konzern. Der Gewinn betrug 2,9 Milliarden Euro nach 2,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Weil weniger Naturkatastrophen und andere Schäden auftraten, als der Konzern erwartet hatte, löste Munich Re Rückstellungen auf, was das Ergebnis stützte. Für den Rückgang der Bruttoprämien von 51,1 auf 48,8 Milliarden Euro waren Währungseffekte verantwortlich.

Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 92,7 Prozent nach 92,1 Prozent im Vorjahr. Die Quote gibt Auskunft über die Profitabilität des Versicherungsgeschäfts und setzt Schäden und Kosten ins Verhältnis. Je niedriger die Quote, desto rentabler ist das Versicherungsgeschäft.

Umstrukturierung belastet Ergo

In der Erstversicherung führte eine Umstrukturierung bei der Tochter Ergo dagegen zu Zusatzkosten von 450 Millionen Euro. Dem gegenüber standen Steuererträge von rund 150 Millionen Euro, was unterm Strich noch zu einem Gewinn von 200 Millionen Euro führte, nach 400 Millionen Euro im Vorjahr. Künftig wird das von Ergo betriebene Erstversicherungsgeschäft die drei Segmente in Leben/Gesundheit Deutschland, Schaden/Unfall Deutschland sowie International aufgeteilt.

Im vierten Quartal ging der Nettogewinn Konzern gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 42 Prozent zurück. Zwar hatten Analysten auch nur mit rund 780 Millionen Euro gerechnet. Mit rund 700 Millionen Euro lag der Konzern noch unter den Schätzungen.

Das operative Ergebnis war sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr niedriger als in den Vergleichszeiträumen. Zudem verpasste der Konzern in dieser Hinsicht die Schätzungen der Analysten. Diese hatten für das vierte Quartal mit 1,2 Milliarden Euro und für das Gesamtjahr mit 4,6 Milliarden Euro gerechnet. Tatsächlich berichtete der Konzern nun nur 700 Millionen Euro für das Quartal und 4 Milliarden Euro für das Jahr.

Prämien und Preise sinken

Bei der diesjährigen Erneuerungsrunde, den Vertragsverhandlungen zwischen Erst- und Rückversicherungen, im Januar stand bei Munich Re mehr als die Hälfte des Nicht-Leben-Rückversicherungsgeschäfts mit einem Prämienvolumen von 9,4 Milliarden Euro zur Erneuerung an. Davon hat der Konzern rund 13 Prozent nicht erneuert. Gleichzeitig schloss der Konzern neue Verträge mit einem Prämienvolumen von 0,9 Milliarden Euro ab.

Unterm Strich sank damit das Prämienvolumen nach den Vertragsverhandlungen um 9,5 Prozent, bei einem Rückgang des Preisniveaus um 1,3 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einem Preisrückgang von einem Prozent über das gesamte Portfolio hinweg gerechnet.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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