Wirtschaft

Modemarke verliert Glanz Nachfrage nach "Ivanka Trump" sinkt kräftig

Ivanka Trump

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(Foto: REUTERS)

Donald Trump hat kein Verständnis dafür, dass Nordstrom die Modemarke seiner Tochter Ivanka aus dem Sortiment nimmt – und wittert eine Schmutzkampagne. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Kaufhauskette gute Gründe für die Entscheidung hat.

Nordstrom hat es sich mit dem US-Präsidenten verscherzt. Der Grund: Die Kaufhauskette nimmt die Modemarke seiner Tochter Ivanka aus dem Sortiment. Nachdem sich Donald Trump via Twitter empört hatte, machte seine Beraterin Kellyanne Conway in einem Live-Interview aus dem Weißen Haus Werbung für die Produkte. Und der Sprecher des US-Präsidialamtes, Sean Spicer, bezeichnete die Entscheidung als politisch motiviert.

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Das Unternehmen bestreitet das und führt kaufmännische Gründe an. Im vergangenen Jahr sei der Verkauf von "Ivanka Trump"-Produkten stetig zurückgegangen, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte. Deshalb habe man beschlossen, die Marke aus dem Sortiment zu nehmen. "Wir treffen Kaufentscheidungen abhängig vom Umsatz", so Nordstrom. Jedes Jahr würden etwa zehn Prozent des Sortiments ausgetauscht. "In diesem Fall haben wir aufgrund des Umsatzes der Marke beschlossen, sie in dieser Saison nicht einzukaufen", hieß es weiter.

Genaue Zahlen nannte Nordstrom nicht. Doch dem "Wall Street Journal" war der Umsatzrückgang dramatisch: Im Vergleich zum Vorjahr sei er um 32 Prozent gefallen. Besonders kräftig war er demnach im Oktober – also kurz vor der Präsidentschaftswahl - mit einem Minus von 70 Prozent. Seitdem hat sich der Rückgang jedoch auf Jahressicht vermindert. Auch andere Firmen haben Taschen, Kleider und Schuhe der Marke "Ivanka Trump" aus dem Angebot genommen.

In den USA gibt es eine Kampagne von Trump-Gegnern, die unter dem Motto #GrabYourWallet Konsumenten auffordern, keine Produkte mit Verbindung zu Trump oder seiner Familie zu kaufen. Eine Gegenkampagne in den sozialen Medien läuft unter dem Motto #BuyIvanka.

Der Präsident und seine Familie sehen sich vielfachen Vorwürfen ausgesetzt, ihre politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten nicht sauber zu trennen. Ivanka Trumps Firma hatte nach dem Wahlsieg ein Fernseh-Interview der Familie genutzt, um Werbung für einen 10.800 Dollar teuren Ring aus ihrer Kollektion zu machen. Die 35-Jährige hatte das mit Diamanten besetzte Schmuckstück gut sichtbar getragen. Anschließend verschickte ihr Label "Ivanka Trump Fine Jewelry" per E-Mail Werbung, in der mit der Bitte um Weiterverbreitung auf den Auftritt hingewiesen wurde.

Ivanka Trump hatte nach dem Wahlsieg ihres Vaters angekündigt, sich aus ihrer Mode- und Schmuckfirma zurückzuziehen. Sie hat selber keinen Regierungsposten übernommen, ihr Ehemann Jared Kushner ist allerdings Berater im Weißen Haus.

Derweil kritisiert Trump die Berichterstattung über die Entscheidung Nordstroms. "Von den Medien missbraucht und so schlecht behandelt zu werden, und den Kopf dennoch so hoch zu halten, ist wirklich wunderbar", twitterte der Präsident. Inwiefern seine Tochter von den Medien missbraucht und schlecht behandelt wird, schrieb er nicht.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/AFP

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