Wirtschaft

Nach Kritik an Konzern-Chef Hainer Nachfolger-Suche lässt Adidas-Aktie springen

Hainer ist bereits vor geraumer Zeit bei den Investoren in Ungnade gefallen.

Hainer ist bereits vor geraumer Zeit bei den Investoren in Ungnade gefallen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine Reihe positiver Nachrichten lassen die Aktie von Adidas durchstarten: Der Aufsichtsrat will die Suche nach einem Nachfolger für den zuletzt kritisierten Vorstandschef Hainer forcieren. Aber auch Aussagen von Hainer selbst sorgen für gute Stimmung.

Die Suche nach einem Nachfolger für Vorstandschef Herbert Hainer hat nach Einschätzung eines Analysten die Aktie von Adidas beflügelt: Das Papier zog heute kräftig an und führte die Gewinnerliste im Dax mit Aufschlägen von bis zu fünf Prozent mit weitem Abstand an.

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Auslöser war eine vom Unternehmen verbreitete Mitteilung: "Im nächsten Schritt wird sich der Aufsichtsrat nun intensiv sowohl mit internen als auch externen Kandidaten für eine Nachfolge von Herbert Hainer befassen", hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Igor Landau erklärt. Der jetzige Adidas-Chef Hainer ist bereits vor geraumer Zeit bei den Investoren in Ungnade gefallen. Ihm werden Managementfehler angelastet. Der Vertrag mit Hainer läuft im März 2017 aus.

Es gab aus Sicht von Börsianern aber auch weitere gute Nachrichten - nämlich von Hainer selbst: In einem Brief an die Mitarbeiter hatte dieser Optimismus mit Blick auf die Geschäftsentwicklung verbreitet: "Es besteht kein Zweifel: Wir erleben gerade einen erfolgreichen Start in das Jahr 2015." Händlern zufolge waren es auch diese Äußerungen, die die Aktie heute beflügelt haben: "Das ist ein Signal, um einzusteigen, nachdem viele Investoren bislang auf einen fallenden Kurs der Aktie gewettet hatten", sagte ein Händler.

Medienbericht über Umsatzziel für 2020

Ein weiterer Kaufimpuls könnte von einem Artikel im "Manager Magazin" ausgegangen sein, demzufolge der Sportartikelhersteller bis 2020 einen Umsatz von 20 Milliarden Euro und eine operative Umsatzrendite von mindestens 10 Prozent anstrebt. Dies wertete ein Analyst grundsätzlich positiv. Allerdings lägen die Ziele sehr weit in der Zukunft und müssten angesichts der Erfahrungen in der Vergangenheit mit Skepsis betrachtet werden.

Der Sportartikelhersteller war zuletzt unter Druck geraten. So hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr seine eigene Prognose kappen müssen. Sowohl der schwache russische Rubel als auch ein schlechtes Golfgeschäft machten den Herzogenaurachern trotz der erfolgreichen Fußballweltmeisterschaft in Brasilien einen Strich durch die Rechnung. Dazu verlor Adidas in Nordamerika gegen den Konkurrenten Nike an Boden. Das mittelfristige Ziel, bis 2015 unter anderem einen Umsatz von 17 Milliarden Euro zu erzielen, musste das Unternehmen zurückziehen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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