Wirtschaft

Börsengang der neuen Tochter Muss Eon Milliarden auf Uniper abschreiben?

Eons Steinkohlekraftwerke wie dieses in Gelsenkirchen sollen zur neuen Kraftwerkstochter Uniper wechseln.

Eons Steinkohlekraftwerke wie dieses in Gelsenkirchen sollen zur neuen Kraftwerkstochter Uniper wechseln.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Uniper will Energieversorger Eon seine konventionellen Kraftwerke an die Börse bringen. Laut einem Zeitungsbericht wurde der Wert des Tochterunternehmens jedoch unrealistisch hoch angesetzt. Nun muss Eon wohl Milliarden abschreiben.

Der bevorstehende Börsengang des Tochterunternehmens Uniper beschert Eon offenbar erneut milliardenschwere Abschreibungen. Dadurch dürfte der Energiekonzern in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge in die Verlustzone geraten, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise. Hintergrund sei, dass der sogenannte Buchwert von Uniper bei der Abspaltung unrealistisch hoch angesetzt worden sei. Dies werde mit dem Börsenstart offenkundig und müsse spätestens bis zum Jahresabschluss korrigiert werden.

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Eon 12,26

Eon hatte zu Jahresbeginn das Tochterunternehmen für sein Altgeschäft gegründet. Während bei Uniper die konventionelle Stromproduktion angesiedelt ist, konzentriert sich Eon auf erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen. Auch das Atomgeschäft verbleibt auf Druck der Politik beim Mutterkonzern.

Laut "Handelsblatt" wurde der Nettobuchwert von Uniper, also die Differenz von Vermögenswerten und Schulden, zu Jahresbeginn auf 15,5 Milliarden Euro beziffert. "Das ist völlig unrealistisch", warnte ein mit dem Börsengang vertrauter Manager. "Uniper dürfte zwischen vier und maximal 5,5 Milliarden Euro wert sein."

Händler: Meldung könnte Uniper in schlechtes Licht rücken

Das Unternehmen habe bereits auf einer Analysten- und Investorenkonferenz im April deutlich gemacht, dass Uniper nach dem Börsengang "zum Marktwert in unseren Büchern stehen wird und dass gegebenenfalls Korrekturbedarf besteht", sagte ein Sprecher des Konzerns. Eon will beim Börsengang von Uniper zunächst die Mehrheit der Tochtergesellschaft abgeben und mittelfristig sämtliche Aktien verkaufen.

Den Eon-Aktienkurs ließ die Nachricht allerdings kalt. Das Papier konnte am Vormittag soagr leicht zulegen. "Das sind bilanztechnisch schon immer offenkundige Fakten gewesen", kommentierte ein Händler. "Sollten das Analysten nicht in ihren Bewertungsansätzen für Eon und Uniper drin gehabt haben, wäre das so, als hätten sie ihren Job nicht gemacht". Nur für die Stimmung gegenüber dem Versorger seien die Berichte belastend, da sie die Probleme der Abspaltung noch einmal vor Augen führten.

Quelle: ntv.de, kst/AFP/DJ

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