Wirtschaft

"Weniger versprechen, aber ..." Munich Re will "liefern"

"Was uns wichtig ist: Lieber weniger versprechen und dann auf jeden Fall liefern", sagt Munich-Re-Chef von Bomhard.

"Was uns wichtig ist: Lieber weniger versprechen und dann auf jeden Fall liefern", sagt Munich-Re-Chef von Bomhard.

(Foto: REUTERS)

Der Start ins neue Jahr und auch der Ausblick fallen bei Munich Re eher durchwachsen aus. Dennoch klettert die Aktie - gegen den allgemeinen Markttrend. Der Grund ist milliardenschwer.

Der Preiskampf in der Branche und die Niedrigzinsen bleiben die bestimmenden Themen 2014 bei der Munich Re und drücken auf die Gewinnerwartungen des weltgrößten Rückversicherers. Nach 3,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erwartet Konzernchef Nikolaus von Bomhard 2014 ein Konzernergebnis von 3 Milliarden Euro. Dennoch will der Dax-Konzern von Ende April an erneut eine Milliarde Euro in den Rückkauf eigener Aktien stecken.

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Die Munich-Re-Papiere legten in einem negativen Marktumfeld mehr als 1 Prozent zu, auf Kurse über 152 Euro. Angesichts der Rahmenbedingungen sei das Jahresziel ambitioniert, sagte Bomhard. "Was uns wichtig ist: Lieber weniger versprechen und dann auf jeden Fall liefern."

Veränderte Rahmenbedingungen

Im vergangenen Jahr hatte die Munich Re vor allem wegen einer ungewöhnlich niedrigen Steuerlast ihren Gewinn überraschend steigern können. Für 2014 sei nun wieder mit einer normalen Steuerbelastung zu rechnen, sagte Bomhard. Auch die Aufwendungen für Naturkatastrophen fielen 2013 mit 764 Millionen nach 1,28 Milliarden Euro im Vorjahr niedriger aus, als das Unternehmen erwartet hatte. Die höchsten Schäden richteten dabei das Hochwasser in Mitteleuropa, sowie Starkregen und Hagelstürme in Deutschland im Juni und Juli vergangenen Jahres an.

Die Ergo Versicherungsgruppe, in der die Munich Re ihr Erstversicherungsgeschäft gebündelt hat, verbuchte einen Gewinn von 436 Millionen Euro, nach 290 Millionen im Vorjahr. Auch das Geschäftsfeld Munich Health, das im Jahr zuvor wegen der Probleme der mittlerweile verkauften Windsor Health Group in den USA einen Verlust von 91 Millionen Euro schrieb, schnitt 2013 mit einem Gewinn von 150 Millionen Euro deutlich besser ab.

Niedriger Zins ein Problem

Die Branche kämpft schon seit längerem mit der Zinsflaute an den Kapitalmärkten. Die Rückversicherer haben einen großen Teil ihres Geldes in festverzinsliche Wertpapiere gesteckt, die nur noch wenig Geld abwerfen. So gab das Kapitalanlageergebnis der Munich Re im vergangenen Jahr von 8,4 auf 7,7 Milliarden Euro nach.

Auch im laufenden Jahr rechne man mit einem gleichbleibend niedrigen Zinsniveau und damit etwas geringeren Erträgen aus festverzinslichen Anlagen als im Vorjahr, erklärte das Unternehmen. Die Rendite auf Kapitalanlagen dürfte von 3,5 auf 3,3 Prozent zurückgehen.

Aktienrückkauf überzeugt

An Markt kam vor allen das Aktienrückkaufprogramm an. Mit einer Fortführung hätten zwar viele Akteure am Markt gerechnet, "aber nicht zu einem solchen frühen Zeitpunkt", sagte ein Händler. "Insofern ist die klare und frühe Botschaft klar positiv."

Die täglichen Aktienrückkäufe über Xetra summierten sich immerhin auf 5 bis 15 Prozent der täglich gehandelten Stücke. "Damit erhöht Munich Re natürlich auch die Liquidität, was im Handel gut ankommt." Der in Aussicht gestellte Gewinn von 3 Milliarden Euro in diesem Jahr decke sich mit dem Analystenkonsens von 2,93 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/DJ

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