Wirtschaft

Konzern spaltet sich Möller-Maersk ändert radikal den Kurs

RTX12NIN.jpg

(Foto: REUTERS)

Der dänische Gigant Möller-Maersk ist in zwei Branchen aktiv, die seit Monaten in der Krise stecken. Nun werden Öl- und Logistikgeschäft getrennt. So soll besser auf Entwicklungen reagiert werden können. In der Energiesparte stehen zudem weitere Änderungen an.

Der Mischkonzern A.P. Moeller-Maersk reichtet den Fokus künftig auf das Transport- und Logistikgeschäft. Dazu spaltet sich das dänische Unternehmen auf. Herzstück der neuen Transport- und Logistikeinheit wird die Containerreederei Maersk Line. Dagegen werden die Ölaktivitäten in einem Energiebereich gebündelt. Der Energiebereich bleibe entweder Teil der Maersk-Gruppe oder werde über Joint-Ventures, Fusionen oder einen Börsengang abgespalten. Eine Entscheidung darüber wollen die Dänen innerhalb der nächsten zwei Jahren treffen.

Moeller-Maersk
Moeller-Maersk 1.314,50

"Die Branchen, in denen wir arbeiten, sind sehr unterschiedlich, und beide sehen sich anderen Fundamentaldaten und einem anderen Wettbewerbsumfeld gegenüber", sagte Chairman Michael Pram Rasmussen. Die Ölsparte leidet unter niedrigen Preisen. Der Container-Bereich wiederum steht unter Druck, weil sich vor allem in Asien durch Fusionen und Übernahmen neue Konkurrenz formiert und der Welthandel derzeit lahmt.

Die Transport- und Logistikeinheit soll dann die Geschäfte Maersk Line, APM Terminals, Damco, Svitzer und Maersk Container Industry umfassen. Zur Ölsparte gehörten Maersk Oil, Maersk Drilling, Maersk Supply Service und Maersk Tankers. Strategisch soll sich Maersk Oil auf weniger geografische Regionen konzentrieren, beispielsweise auf die Nordsee. Dort will Moeller-Maersk das Portfolio über Zukäufe oder Fusionen stärken, erklärte der Konzern.

Es regiert der Rotstift

Die Veränderungen bei Moeller-Maersk hatten sich abgezeichnet. Im Juni überraschte das Unternehmen die Investoren, als Konzern-Chef Nils Andersen durch Soren Skou ersetzt wurde. Skou sollte eine Teilung sowie den Verkauf oder einen Börsengang von Unternehmensteilen prüfen. Bis Ende 2017 will Maersk in der Containersparte, dem größten Standbein des Unternehmens, 4000 der etwa 23.000 Stellen streichen. Insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 88.300 Mitarbeiter.

Der harte Konkurrenzkampf hat jüngst ein großes Opfer in der Schifffahrt gefordert. Die südkoreanische Hanjin Shipping hat über die Jahre massiv Schulden gemacht und musste nun Gläubigerschutz anmelden. Ein Konkursgericht in Südkorea ordnete an, dass Hanjin Shipping gecharterte Schiffe an die Eigner zurückgeben muss und zudem soviele Containerschiffe wie möglich verkauft. Zur Lage der Branche sagte Konzernchef Skou nun, "es gibt eine Konsolidierungswelle in der Branche". Der Manager bezeichnete dies als einen Wendepunkt in der Branche.

Wegen der Krise in der Branche haben sich bereits mehrere der weltgrößten Schifffahrtslinien in neuen Allianzen zusammengetan. So schließen sich die Container-Reedereien Hapag-Lloyd und United Arab Shipping Company (UASC) zusammen. Dadurch entsteht die weltweit fünftgrößte Reederei.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen