Wirtschaft

Kaufpreis: zwei Milliarden Dollar Microsoft greift nach "Minecraft"

Lego-Logik in Retro-Grafik: Bei "Minecraft" müssen die Spieler aus Würfeln eigene Welten bauen und darin Kämpfe gegen Monster bestreiten.

Lego-Logik in Retro-Grafik: Bei "Minecraft" müssen die Spieler aus Würfeln eigene Welten bauen und darin Kämpfe gegen Monster bestreiten.

(Foto: youtube.com, TeamMojang)

Das durch seine Spielidee und die simple Grafik bestechende Spiel "Minecraft" ist ein Verkaufsschlager. Microsoft möchte von diesem Erfolg profitieren und sich den Hersteller Mojang einverleiben. Der Milliarden-Deal könnte den Xbox-Verkauf ankurbeln.

Der US-Softwarekonzern Microsoft will den Hersteller des erfolgreichen Computerspiels "Minecraft" kaufen. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, bietet Microsoft für die schwedische Firma Mojang AB zwei Milliarden Dollar (rund 1,55 Milliarden Euro). Das Geschäft könnte noch diese Woche abgeschlossen werden.

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Der Kauf könnte der Spielekonsole Xbox von Microsoft einen Schub geben, schrieb das Blatt. Die neue Xbox One verkauft sich bislang weniger gut als die Playstation von Sony. Vor allem im Playstation-Heimatland Japan lief der Verkauf von Microsofts Konsole extrem schleppend an.

Die Übernahme käme überraschend, da sich Mojang-Gründer Markus Persson bislang stets gegen große Investoren gesträubt habe. Beide Unternehmen wollten sich gegenüber der Zeitung nicht äußern. Für Microsoft-Chef Satya Nadella wäre es der erste große Einkauf, seit er den Posten im Februar von Steve Ballmer übernommen hat. Nadella hatte bereits angekündigt, Videospiele seien ein guter Weg für den Konzern ins mobile Geschäft mit Smartphones zu expandieren.

Spiel verkaufte sich über 50 Millionen Mal

Mojang verkaufte dem Bericht zufolge seit dem Start der ersten Version von "Minecraft" im Jahr 2009 das Videospiel mehr als 50 Millionen Mal. Bei dem Spiel, das mit seiner einfachen und an Legosteine erinnernden Grafik sowohl Kinder als auch Erwachsene fasziniert, geht es darum, eigene Welten aus würfelförmigen Blöcken zu bauen und dort gegen Monster zu kämpfen.

Mit Lego gib es für "Minecraft" auch eine Merchandise-Partnerschaft. Das Spiel läuft sowohl auf PCs als auch auf Android- und Apple-Geräten. In beiden App-Stores zählt es zu den Top-5-Verkaufsschlagern. Für das mit Microsoft-System betriebene Windows Phone ist das Spiel nicht erhältlich.

Erfinder Persson soll Hunderte Millionen Dollar mit dem Spiel verdient haben, obwohl er sich - gefeiert von Fans im Internet - nicht als Geschäftsmann sieht. "Ich habe nie zuvor eine Firma betrieben und will mich nicht als Boss fühlen", sagte er dem Magazin "The New Yorker" im Jahr 2013. Der "Minecraft"-Macher mit dem Spitznamen "Notch" hörte bereits Ende 2011 auf, an dem Spiel zu arbeiten und widmet sich seitdem anderen Projekten. Geführt wird seine etwa 40 Mitarbeiter zählende Stockholmer Firma seither von Carl Manneh.

Quelle: ntv.de, bwe/AFP/dpa

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