Wirtschaft

Elops überraschender Abgang Microsoft trennt sich vom Ex-Nokia-Chef

Stephen Elop bekam die Handy-Sparte nicht in die Gewinnzone.

Stephen Elop bekam die Handy-Sparte nicht in die Gewinnzone.

(Foto: REUTERS)

Vor fünf Jahren wechselt Stephen Elop von Microsoft zu Nokia nach Finnland. Dann schluckt der Software-Riese den Handybauer. Elop gilt danach kurz als Kandidat für den Chefsessel des Windows-Hersteller. Doch nun endet die Karriere abrupt.

Nach nicht einmal zwei Jahren ist die Karriere des früheren Nokia-Chefs Stephen Elop beim Software-Konzern wieder beendet. Der 51-Jährige ist das prominenteste Opfer des großen Stühlerückens, dass Konzernchef Satya Nadella angestoßenen hat. Elop wird Microsoft verlassen. Darüber hinaus werden zwei weitere Manager, Kirill Tatarinov und Eric Rudder, "Microsoft nach einer bestimmten Übergangsphase verlassen", wie es hieß. Auch Mark Penn, ein hochrangiger Stratege, muss seinen Hut nehmen.

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Elops Abgang ist das jüngste Zeichen, dass Microsoft in seinem darbenden Smartphone-Geschäft auf einen Neustart setzt. Mit dem mehr als neun Milliarden US-Dollar teuren Kauf des Handygeschäfts von Nokia, eingefädelt 2013 von Nadellas Vorgänger Ballmer, wollte Microsoft zu einem wichtigen Anbieter auf dem Markt für Smartphones aufsteigen.

Stattdessen verloren die Windows-Smartphones unter der Führung Elops Marktanteile und schrieben rote Zahlen. Der Konzern hatte jüngst weitere Kosteneinsparungen im Smartphone-Geschäft und anderen Hardware-Bereichen angekündigt. Bei dem von Nokia übernommenen Geschäft sollten tausende Stellen gestrichen werden.

Microsoft setzt auf die Cloud

Der bislang von Elop geleitete Hardware-Geschäftsbereich soll nun in eine neue Sparte eingegliedert werden, zu der dann auch der Bereich Betriebssystem gehören soll. Leiter wird Executive Vice President Terry Myerson.

Für Elop endet damit bereits seine zweite Microsoft-Amtszeit: Er war 2010 von Redmond an die Nokia-Spitze gewechselt. Dort ging er zunächst eine Allianz mit dem Windows-Konzern ein, dann schluckte Microsoft 2014 Nokias Handy-Sparte. Wenige Monate nach dem Milliarden-Zukauf setzte der Konzern den Abbau von 18.000 Arbeitsplätzen in Gang, von dem Nokia-Jobs massiv betroffen waren.

Der nun verkündete Abgang ist auch deshalb so überraschend, weil Elop kurzzeitig sogar als möglicher Nachfolger von Steve Ballmer an der Konzernspitze gehandelt worden war. Am Ende ging der Job aber an Cloud-Chef Nadella. In dessen Strategie spielen Dienste aus der Internet-Wolke eine zentrale Rolle.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

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