Technik

Frühe Versionen kursieren im Netz Microsoft bastelt an Gratis-Windows

Der Startscreen von Windows 8.1 - was ändert sich bei einer Gratisversion?

Der Startscreen von Windows 8.1 - was ändert sich bei einer Gratisversion?

(Foto: dpa)

Der Druck auf Microsoft ist groß - Chrome OS und Android sind ohne Geld zu haben. Und Windows? Im Verborgenen bastelt der US-Konzern bereits am eigenen Umsonst-Betriebssystem. Frühe Versionen auf Basis von Windows 8.1 kursieren bereits.

Im Software-Markt zeichnet sich offenbar eine Zeitenwende ab: Der Marktführer Microsoft erwägt offenbar, sein Premium-Betriebssystem Windows künftig auch in einer Gratisversion anzubieten. Der Konzern arbeite momentan an "Windows 8.1 mit Bing", wie US-Medien unter Berufung auf Unternehmenskreise berichten.

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"Ein Experiment" nennt das US-Technikmagazin "The Verge" die Entwicklung der Version auf Basis der Suchmaschine Bing. Die Experten sehen darin ein Vorhaben, dass bei Microsoft einiges auf den Kopf stellen dürfte. Denn Bing ist eigentlich "nur" eine Suchmaschine. Frühe Entwicklerversionen kursieren bereits im Netz, heißt es.

Den Informationen von "The Verge" zufolge soll es sowohl eine Gratis-, als auch eine Niedrigpreisausgabe von Windows 8.1 geben. Zielpersonen sind demnach Nutzer des Vorgängers Windows 7, die auf das neue Betriebssystem umsteigen sollen. Auch Hardware-Hersteller sind wohl im Visier des Konzerns, heißt es; vor allem solche, die ihre Geräte mit dem vorinstalliertem Betriebssystem verkaufen möchten.

Behutsamkeit ist geboten

Bislang treiben die vergleichsweise hohen Lizenzkosten für die OEM-Versionen von Windows die Preise für Kunden nach oben und verschaffen etwa Chrome OS, dem Konkurrenzprodukt auf Linux-Basis aus dem Hause Google, einen erheblichen Vorteil. Auch klassische Linux-Distributionen sind günstiger. Als Folge verdienen die Hersteller mehr an ihren Geräten, wenn sie nicht mit Windows-Betriebssystem in den Verkauf gehen.

Ein Grund für den sich anbahnenden Strategiewechsel im Hause Microsoft könnten die mittelmäßigen Verkaufszahlen der hauseigenen Surface-Hardware sein, die mit Windows 8 verkauft wird. Denn Microsofts Marktmacht ist auch von der Verbreitung seines Betriebssystems abhängig.

Das mobile Betriebssystem Windows Phone soll zwar womöglich ebenfalls als Billig- oder Gratisversion gegen die schier übermächtige Open-Source-Konkurrenz Android in Stellung gebracht werden. Doch Windows-Firmenlizenzen werden wohl auch in naher Zukunft nicht ohne weiteres gratis ausgeteilt. Komplett ohne die fünf Milliarden US-Dollar pro Quartal, die Microsoft zuletzt mit OEM-Lizenzen verdiente, wird der Konzern nicht auskommen.

Die US-Amerikaner müssen ihren Wechsel des Geschäftsmodells also behutsam vollziehen.

Quelle: ntv.de

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