Wirtschaft

Nach Kaufhof-Verkauf Metro will wieder größer werden

Wieder Raum für Zukäufe.

Wieder Raum für Zukäufe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Metro befindet sich nach der Konsolidierung wieder auf dem aufsteigenden Ast. Der Verkauf von Kaufhof verschafft dem Handelskonzern mehr Spielraum für Zukäufe. Zudem investiert Metro in den Ausbau des Online-Geschäfts.

Der Handelsriese Metro will nach dem Verkauf der Warenhaustochter Kaufhof wieder expandieren. Sowohl bei den Erlösen als auch beim operativen Ertrag (Ebit) vor Sonderfaktoren sei im laufenden Geschäftsjahr eine Verbesserung zu erwarten, teilte das MDax-Unternehmen in Düsseldorf mit.

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Im letzten Quartal des im September endenden Geschäftsjahres 2014/15 verdiente der Konzern mehr als von Analysten erwartet. Firmenchef Olaf Koch will nun die Früchte des Umbaus einfahren: "Die Phase der Konsolidierung ist weitgehend abgeschlossen", betonte er. Durch den Verkauf der Warenhauskette Kaufhof habe Metro wieder Raum für Zukäufe - und wolle sich in neuen Ländern ausdehnen.

Koch hatte das Unternehmen auf Gewinn getrimmt, zudem investiert Metro in den Ausbau des Online-Geschäfts. Bei Media-Saturn steigen auch dadurch wieder die Umsätze, die Tochter hatte den Einstieg in den Online-Handel lange verschlafen. Das hat sich geändert - Metro hofft nun auch auf klingelnde Kassen im wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende September) erreichte der Konzern ein Ebit vor Sonderfaktoren von 1,51 Milliarden Euro. Unter dem Strich verbuchten die Düsseldorfer durch den Verkauf von Kaufhof an den nordamerikanischen Händler Hudson's Bay einen Gewinnsprung, nach Minderheiten verzeichnete der Konzern ein Ergebnis von 672 (127) Millionen Euro.

Aufräumarbeiten gehen weiter

Die Anteilseigner um Großaktionär Haniel erhalten eine höhere Dividende - je Stammaktie sollen sie einen Euro und damit zehn Cent mehr als im Vorjahr bekommen. Im vierten Quartal kletterte das Ebit vor Sonderfaktoren auf 435 Millionen Euro und stieg damit stärker als vom Markt erwartet. Analysten hatten hier mit 379 Millionen Euro gerechnet.

Die Aufräumarbeiten sind aber auch nach der Trennung von Kaufhof nicht beendet, Koch muss die kriselnde Kette Real sanieren. Im Aktionärskreis gibt es Veränderungen, der langjährige Ankerinvestor Haniel schmilzt seinen Anteil ab.

Firmenpatriarch Franz Markus Haniel will nach der Metro-Hauptversammlung im Februar 2016 seinen Posten als Aufsichtsratschef abgeben. Der ehemalige Chef des weltgrößten Schokolade- und Kakao-Herstellers Barry Callebaut, Jürgen Steinemann, soll dann an der Spitze des Metro-Aufsichtsrats Kochs' Wirken überwachen. Auch bei Media-Saturn steht Koch weiter vor Herausforderungen. Der Metro-Boss liegt im Dauer-Clinch mit dem Media-Saturn Mitgründer Erich Kellerhals.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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